Podcast#229 – Beziehungskiller Leistungsdruck – Hol dir deine Leichtigkeit zurück

17. Januar 2025

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Der Beziehungskiller Leistungsdruck ist mir nur allzu bekannt. In Beziehungen suchen wir Liebe, Geborgenheit und Freude. Doch was passiert, wenn diese Leichtigkeit nach und nach verschwindet, weil der Leistungsdruck die Oberhand gewinnt? Vielleicht kennst du das Gefühl, dass du immer mehr tun und leisten musst, um eine gute Partnerin zu sein, die Beziehung „perfekt“ zu halten oder den Erwartungen deines Partners gerecht zu werden. Diese Dynamik ist nicht selten, aber sie kann eine Beziehung belasten – manchmal bis zum Bruch. Lass uns gemeinsam verstehen, was hinter diesem Beziehungskiller steckt und wie du die Leichtigkeit in deine jetzige oder zukünftige Partnerschaft erreichen kannst.

In der heutigen Podcastfolge bespreche ich mit dir unter anderem:

  • Woher kommt der Leistungsdruck?
  • Auswirkungen von Leistungsdruck
  • Der Weg zurück zur Leichtigkeit

Woher kommt der Leistungsdruck?

Leistungsdruck in Beziehungen entsteht oft nicht bewusst, sondern ist das Ergebnis von tief verinnerlichten Überzeugungen und gesellschaftlichen Einflüssen. Ebenfalls spielen unsere Prägungen aus der Kindheit eine entscheidende Rolle. Bereits in der Kindheit werden viele von uns unbewusst darauf konditioniert, Liebe und Anerkennung über Leistung zu verdienen. Aussagen wie „Sei ein braves Kind“ oder „Du bekommst ein Lob, wenn du dich auch anstrengst“ prägen unser Selbstbild nachhaltig. Diese Erfahrungen können dazu führen, dass wir auch in Beziehungen das Gefühl haben, erst etwas leisten zu müssen, um geliebt zu werden.

Es gibt einen inneren Antreiber durch das Muster Leistung, der deine Beziehung mehr und mehr zerstört. Das Gefühl, immer mehr leisten zu müssen, hat oft seine Wurzeln in frühen Erfahrungen. Aussagen wie „Nur wenn du perfekt bist, wirst du geliebt“ oder „Du musst stark sein und alles im Griff haben“ können unbewusst dazu führen, dass wir diese Glaubenssätze in unsere Beziehungen tragen. Statt uns einfach fallen zu lassen, spüren wir einen ständigen Druck zu funktionieren und Erwartungen zu erfüllen. Dieser innere Druck treibt uns oft dazu, in Partnerschaften zu Höchstleistungen zu neigen, sei es durch übermäßige Bemühungen, alles perfekt zu machen, oder durch das Gefühl, ständig beweisen zu müssen, dass wir genug sind.

Wann wird das Muster des Leistungsdrucks aktiv?

Interessanterweise sind wir oft zu Beginn einer Beziehung noch entspannt und unbeschwert. Das Muster des Leistungsdrucks wird häufig erst später aktiv, insbesondere wenn Herausforderungen auftauchen oder wir das Gefühl haben, der Partner sei emotional nicht wirklich greifbar. In solchen Situationen können alte Prägungen anspringen, die uns dazu bringen, uns besonders anzustrengen, um die Liebe oder Aufmerksamkeit des anderen zu sichern. Ich kenne solche Aktivierungen nur zu gut. Vor Jahren war mir das nicht bewusst und so investierte ich in die Beziehung alles, was mir zur Verfügung stand. Zeit, Energie, Geld, außergewöhnlichen S*x und das Bild einer perfekten Partnerin. Zu dem Zeitpunkt war es mir nicht bewusst, dass es sich in diesem Engagement, um ein kindliches Muster handelt, das sich so sehr nach Liebe sehnte. 

Toxische Beziehungen, die ich in einer Vielzahl erlebt habe, triggerten dieses Muster massiv. Die Partner ließen mich nach der Eroberungsphase über Nacht fallen. Das triggerte meine Verlustangst extrem. Natürlich wollte ich wieder die Idealisierungsphase erreichen und somit wurde mein Muster von „Leistung zu erbringen“, in dem Moment aktiviert. Ich machte den Haushalt, stärkte meinem Partner den Rücken, war permanent Ansprechpartnerin, ständig verfügbar, ordnete mich seinen Wünschen und Bedürfnissen unter und tat alles, um mir die Liebe und Aufmerksamkeit zu erhalten. Stück für Stück nahm ich quasi die Identität meines Partners an, bis ich gänzlich verschwand hinter seiner Persönlichkeit. Ich wollte halt alles perfekt machen, um nicht wieder verlassen zu werden.

Wie wirkt sich der Beziehungskiller Leistungsdruck aus?

Wie wirkt sich der Beziehungskiller Leistungsdruck aus?

Leistungsdruck kann die Dynamik in einer Partnerschaft erheblich verändern. Statt Freude und Unbeschwertheit treten Stress, Frustration und Missverständnisse in den Vordergrund. Mir ist es an dieser Stelle wichtig einmal zu erwähnen, dass das Beziehungsmuster von Leistungsdruck, in einer Partnerschaft mit einem Narzissten noch einmal mehr verstärkt werden kann. Warum? Weil die Erwartungen von einem Narzisst niemals erfüllt werden können. Egal, was du Tolles auf die Beine stellst oder für ihn erledigst, er wird immer etwas finden, womit er dich dann wieder abwerten kann. Das Problem ist, dass dein Muster immer mehr verstärkt wird und deine Erschöpfung nicht mehr lange auf sich warten lässt.

Oft sind es auch eigene, tiefsitzende Erwartungen an sich selbst und den Partner, die den Leistungsdruck verstärken. Die Angst, nicht genug zu tun oder zu geben, führt dazu, dass man sich ständig unter Druck setzt. Das Gefühl, ständig etwas „erbringen“ zu müssen, kann zu emotionaler Erschöpfung führen. Dies verringert die Fähigkeit, mit dem Partner auf einer tieferen Ebene zu kommunizieren und eine gesunde Bindung zu pflegen. Wenn man sich unter Druck gesetzt fühlt, kommen ehrliche Gespräche oft zu kurz. Missverständnisse und unausgesprochene Erwartungen können zu Konflikten führen, die auf den ersten Blick übertrieben erscheinen, aber tiefere emotionale Wunden hinterlassen.

Projektionen, Rastlosigkeit und der Verlust von Authentizität

Unter Leistungsdruck neigen wir dazu, unsere eigenen hohen Erwartungen auf den Partner zu projizieren. Wenn wir das Gefühl haben, nicht genug zu leisten, erwarten wir oft unbewusst, dass der andere diese Lücken füllt oder selbst ähnlich hart an der Beziehung arbeitet. Diese Projektionen können zu Spannungen und Enttäuschungen führen. Ich habe irgendwann meine Projektionen erkannt als die Beziehung auseinanderging. Es liegt schon einige Jahre zurück und ich kann mich noch gut daran erinnern, was ich für einen Erwartungsdruck an meinem Partner hatte, dass er seine eigenen Prozesse doch bitte auch so schnell voranschreiten muss, wie ich. In solchen Momenten habe ich meinen eigenen Schmerz gesehen und nicht die Not meines Partners, der einfach noch nicht bereit war, ein bestimmtes Thema anzugehen.

Leistungsdruck lässt uns in einem ständigen Zustand der Anspannung verharren. Selbst in Momenten der Ruhe können wir uns nicht entspannen, weil im Hinterkopf die To-do-Liste rattert: „Habe ich genug gegeben? Bin ich gut genug? Was muss ich noch tun, damit alles perfekt läuft?“ Diese Rastlosigkeit macht es schwer, echte Intimität und Freude zu erleben. Selbst in Momenten, in den wir mit dem Partner einfach nur einen Film auf der Couch anschauen, kann uns der Leistungsdruck mit Erwartungen, genau diesen Moment kaputtmachen. In unserem Kopf geht ein Erwartungsfilm los, der auch ohne große Worte spürbar ist. „Kann er mich nicht mal in den Arm nehmen? Soll ich ihm etwas zum Knabbern holen? Ich könnte ihm noch was Leckeres kochen! Vielleicht möchte er verführt werden?“ Der Druck, eine perfekte Partnerin zu sein, führt dazu, dass wir uns selbst nicht mehr authentisch zeigen. Statt unsere wahren Bedürfnisse und Gefühle zu kommunizieren oder einfach mal den Moment anzunehmen, spielen wir eine Rolle. Dies kann die emotionale Verbindung zum Partner beeinträchtigen.

Der Beziehungskiller Leistungsdruck führt zu Verlust der Intimität

Wenn der Fokus ständig auf Leistung und Erfolg liegt, bleibt wenig Raum für Intimität und echte Nähe. Beziehungen, die auf dem ständigen Streben nach Perfektion beruhen, verlieren oft ihren ursprünglichen Charme und ihre Tiefe. Leistungsdruck kann zu ständigen Auseinandersetzungen führen. Der Partner wird als Konkurrent oder Messlatte wahrgenommen, anstatt als Unterstützung. Das Verhältnis wird weniger partnerschaftlich und mehr von Konkurrenz und Missverständnissen geprägt. Man wirft sich gegenseitig vor mehr in die Beziehung einzubringen und wertschätzt nicht mehr die kleinen Aufmerksamkeiten. Man ist zunehmend voneinander genervt und hat das Gefühl am falschen Ort zu sein. Das dahinter das Beziehungsmuster stecken könnte, ist oftmals beiden nicht bewusst.

Im Grunde genommen tragen beide das Muster in sich, denn ansonsten würde es nicht gegenseitig so bedienen. Beide haben Angst den jeweils anderen zu verlieren. Solange du dich so bemühst, ist sich dein Partner sicher, dass du ihn nicht verlässt. Du opferst dich quasi auf, damit dein Partner erkennt, was für eine tolle Frau du bist. Dann verlässt er dich nicht, so zumindest deine Denkweise, was dich wiederum zu Höchstleistungen antreibt. Mal zur Ruhe zu kommen, kommt dann in deiner Welt nicht vor, weil er dich dann ja als faul abstempeln könnte, was deine Verlustangst wieder triggert. Merkst du, wie sich das Muster mit deinen Ängsten verstrickt und am Ende deine Beziehung enorm belastet? Leichtigkeit und Hingabe sind hier fehlplaziert, weil das Muster einfach nur nach Bestätigung sucht.

Der Weg zurück zur Leichtigkeit

Der Weg zurück zur Leichtigkeit

Die gute Nachricht: Es ist möglich, den Leistungsdruck loszulassen und die Freude und Leichtigkeit in deiner Beziehung zurückzugewinnen. Nimm dir bewusst Zeit, um zu reflektieren, woher dein Leistungsdruck kommt. Frag dich:

  • Welche Glaubenssätze habe ich über mich selbst und Beziehungen?
  • Welche Erwartungen stelle ich an mich – und sind sie realistisch?
  • Projiziere ich diese Erwartungen auf meinen Partner?

Das Erkennen dieser Muster ist der erste Schritt zur Veränderung. Sprich offen mit deinem Partner über deine Gefühle und deinen inneren Druck. Erkläre, was dich bewegt, und bitte um Unterstützung. Oft entsteht Leistungsdruck auch durch fehlende Klarheit darüber, was der andere tatsächlich erwartet. Ein ehrliches Gespräch kann helfen, Missverständnisse aufzulösen.

Wenn du dich in einer toxischen Beziehung befindest, wird das Ganze nicht so einfach sein. Deine Ängste werden dich höchstwahrscheinlich versuchen davon abhalten, dich authentisch und verletzlich zu zeigen. Narzissten neigen dazu, deine „Schwäche“ gegen dich zu verwenden und dich in dem Moment deiner Offenheit, genau dafür abwerten. Schwäche kommt in der Welt eines Narzissten nicht vor. Permanente Leistungen sind für ihn die Grundvoraussetzung, um überhaupt mit dir in Beziehung zu sein. Befindest du dich in einer sicheren Beziehung, wird dein Partner ein offenes Ohr für dich haben.

Fokus auf Loslassen und gemeinsame Freude

Erlaube dir, unvollkommen zu sein. Niemand ist perfekt – und das ist in Ordnung. Du musst nicht alle Rollen gleichzeitig ausfüllen oder immer alles im Griff haben. Gib dir die Erlaubnis, Fehler zu machen und auch mal Schwäche zu zeigen. Ich war selbst eine Leistungsmaschine. Ob in Beziehungen oder auch im Job, nicht zu vergessen, auch in meinen Freundschaften erbrachte ich stets Leistungen, die über ein gesundes Maß hinausgingen. Pause machen ist was für Schwächlinge, so war die Haltung meines inneren Antreibers. Ich war ständig verfügbar, gab viel zu viel. Ein Nein kam mir nur schwer über die Lippen. Als ich mein Muster erkannte, wurde ich gleichzeitig mit meinen tiefsten Ängsten konfrontiert. Mit meiner Verlustangst, die Angst vor Kontrollverlust und die Angst vor meiner eigenen Unvollkommenheit und Verletzlichkeit.

Dennoch wagte ich den Sprung ins Unbekannte und begab mich jeden Tag ein bisschen mehr in die Stille. Außerdem informierte ich mein Umfeld über mein Befinden, in dem ich ehrlich mitteilte: „Ich kann nicht mehr! Ich habe Angst! Kannst du mir bitte helfen?“ Ich schämte mich und gleichzeitig tat es gut, mich so authentisch und verletzlich zu zeigen. Ich hatte das Glück, dass ich von allen ausnahmslos aufgefangen wurde. Mir wurde der Rücken gestärkt, Mut zugesprochen und einfach mal aus dem Alltag herausgerissen, um wunderschöne Unternehmungen zu machen, bei denen ich wieder auftanken konnte. Mir war es möglich, mich voll und ganz in dem Moment hineinzugeben, mich hinzugeben und den ganzen Druck abfließen zu lassen. Was für eine Befreiung.

Lade die Freude in deinem Leben ein

Statt dich darauf zu konzentrieren, was du leisten musst, frag dich: „Was macht uns als Paar Freude? Was macht mir Freude?“ Plane gemeinsame Aktivitäten, die Spaß machen und leicht sind, ohne Druck oder große Erwartungen. Das kann ein Spaziergang, ein gemeinsames Kochen oder ein spontaner Ausflug sein. Wann hast du dich das letzte Mal deinem Partner voll und ganz hingegeben? Wann wurdest du das letzte Mal massiert und konntest dich so richtig in seinen Händen fallenlassen, ohne die Gedanken daran, es ihm sofort zurückzugeben? Mir hat zusätzlich die Achtsamkeit sehr geholfen, um mein Muster mehr und mehr loszulassen. Achtsamkeit kann dir helfen, im Moment zu leben und den inneren Druck zu reduzieren. Übe dich darin, den Augenblick bewusst wahrzunehmen, ohne zu urteilen. Meditation, Yoga oder einfach ein paar tiefe Atemzüge können Wunder wirken.

Wenn der Leistungsdruck zu tief verankert ist, kann es hilfreich sein, professionelle Unterstützung in Anspruch zu nehmen. Ein Coach oder Therapeut kann dir helfen, die zugrunde liegenden Muster zu erkennen und zu durchbrechen. Leistungsdruck ist ein Beziehungskiller, der die Freude und Leichtigkeit in deiner Partnerschaft rauben kann. Doch du hast die Möglichkeit, diesen Druck loszulassen. Indem du dich selbst reflektierst, offen kommunizierst und Perfektionismus hinter dir lässt, kannst du die Dynamik in deiner Beziehung positiv verändern. Erinnere dich daran: Liebe ist kein Wettkampf….

Hilfe, um toxische Beziehungen zu verarbeiten und dir zu einem starken ICH zu verhelfen, erhältst du bei mir.
Ich freue mich auf dich.
Von Herz zu Herz, deine Martina

Für Heldinnen

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