Podcast#223 – Neuanfang nach der toxischen Beziehung – Marina’s Reise zur wahren Selbstfindung
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Ein Neuanfang nach der toxischen Beziehung zu wagen, kann mitunter ziemlich herausfordernd sein. Nach solch traumatischen Erfahrungen stecken wir voller Selbstzweifel, Schmerz und unbeantworteten Fragen, mit denen wir zurückbleiben. Wir können noch nicht wirklich absehen, ob wir jemals diesen Schmerz überwinden werden. Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt. Auch Marina erging es so, als sie in einer Nacht und Nebel Aktion, ihre toxische Beziehung verlassen musste. Sie wusste, dass sie gehen muss, was ansonsten ihr Untergang bedeutet hätte. So nahm sie ihren ganzen Mut zusammen und ging. Ihre Reise in den Neuanfang startete in genau diesem Moment. Marina nimmt uns mit auf ihre Reise zur wahren Selbstfindung und was ihr auf ihrer Reise alles für Herausforderungen begegneten.
In der heutigen Podcastfolge bespreche ich mit dir unter anderem:
- Der eine Moment, der alles veränderte
- Wer bin ich?
- Spiritualität als Begleiter
Der eine Moment, der alles veränderte
Marina erzählt: „Es begann schleichend, fast unmerklich. Kleine Bemerkungen, unterschwellige Kritik, das Gefühl, nie ganz genug zu sein. Am Anfang war da Liebe, oder das, für was ich sie hielt. Doch mit der Zeit verwandelte sich diese Liebe in ein Netz aus Kontrolle, Manipulation und Schmerz. In dieser Beziehung verlor ich nicht nur meine Kraft, sondern auch mich selbst. Doch irgendwann war da dieser Moment, der mein Leben für immer verändern sollte. Es war eine leise und doch unüberhörbare Stimme, die mir zuflüsterte: Ich muss gehen, damit ich nicht sterbe!“ Eine toxische Beziehung zu verlassen, ist kein einfacher Akt. Es ist oftmals kein „von heute auf morgen“. Es ist ein Ringen mit sich selbst, ein Kampf zwischen Angst und Hoffnung. Marina hatte Angst, allein zu sein. Angst, dass sie falsch lag. Angst vor dem Ungewissen. Doch irgendwann war die Last so groß, dass der Gedanke, zu bleiben, schwerer wog als die Furcht vor dem Neuanfang. Und so flüchtete sie förmlich, in einer Nacht und Nebel Aktion.
„Die ersten Tage und Wochen danach waren wie ein Sturm. Gefühle, die ich lange unterdrückt hatte, brachen mit voller Wucht über mich herein: Wut, Trauer, Zweifel. Ich fühlte mich, als hätte ich mich selbst in diesem toxischen Sumpf verloren – und ich wusste nicht, wie ich mich wiederfinden sollte.
Es war ein schmerzhafter Prozess, mich von den Lügen zu lösen, die ich über mich selbst geglaubt hatte. Lügen, die mir eingeredet wurden, ich sei nicht liebenswert genug, nicht stark genug, nicht gut genug.“ So vielen Frauen ergeht es so wie Marina, die toxische Beziehungen für sich erlebt haben. Marina möchte all den Frauen Mut machen, die vielleicht noch in solch einer Beziehung gefangen sind, oder den Schritt der Trennung geschafft haben, jedoch noch so sehr am Zweifeln sind, ob dieser Schmerz jemals aufhört.
Loslassen und Gehen
„Der Entschluss zu gehen war wie das Durchtrennen eines unsichtbaren Bandes, das mich lange gefangen hielt. Doch es reicht nicht, einfach die Beziehung zu verlassen – es ist auch wichtig, emotional loszulassen. Der Abschied war nicht nur von einer Person, sondern auch von einem Ideal, das ich mir lange vorgespielt hatte.“ Das Blockieren des Narzissten ist deshalb so wichtig, da ansonsten immer ein Hintertürchen in die Alte Welt offen bleibt, die der Narzisst früher oder später nutzen wird, um Hoovering durchzuführen. Marina erkannte für sich, dass der No Contact kein kindisches Verhalten darstellt, sondern überlebenswichtig ist, um sich vollständig zu schützen und zu heilen.
„Eine toxische Beziehung zu verlassen, bedeutet nicht, dass der Schmerz sofort verschwindet. Ich erlaubte mir, zu trauern – um die verlorene Zeit, um die Hoffnungen, die ich hatte, und um die Teile von mir, die ich auf dem Weg verloren hatte. Diese Trauer war der Beginn meiner Heilung.“ Es ist sehr heilsam wütend zu sein, Enttäuschung zuzulassen, die Trauerphase zuzulassen. All das gehört zum Loslassen dazu. In der Beziehung hatte sich Marina selbst vergessen – Die eigenen Werte, die Träume, die eigene Identität. Marina kam an einem Punkt, diese Dinge wiederzuentdecken. Sie stellte sich grundlegende Fragen: Wer bin ich? Was möchte ich vom Leben? Was macht mich glücklich?
Wer bin ich? Meine Reise zur Selbstfindung
„Selbstliebe war das Fundament meines Neuanfangs. Es bedeutete, mich selbst so zu akzeptieren, wie ich bin – mit meinen Fehlern, meinen Stärken und meinen Schwächen. Es bedeutete, mich selbst an erste Stelle zu setzen und mich nicht mehr davon abhängig zu machen, wie andere mich sehen. Es war ein harter Prozess, der auch eine gewisse Zeit an Einsamkeit erforderte. Freunde hatte ich keine. Meine einzigen Begegnungen waren die durch mein Arbeitsumfeld. Auch ich hatte Angst davor, nie wieder einen Partner zu finden. Ich spürte, wie ich mir dadurch selbst Druck machte und ließ den Bandsalat in meinem Kopf ebenfalls los. Ich hatte die Nase voll davon, mein Glück davon abhängig zu machen, ob und wann mein nächster Partner in mein Leben kommt. Ich vertraue darauf, dass ich diesen nicht verpassen kann.“
Die Frage „Wer bin ich?“ ist nach einer toxischen Beziehung oft besonders drängend – und gleichzeitig unglaublich schwer zu beantworten. In einer solchen Beziehung verlieren wir oft den Kontakt zu uns selbst, weil wir so viel Energie darauf verwenden, die Erwartungen des anderen zu erfüllen, Konflikte zu vermeiden oder die Beziehung zu „retten“. Wenn diese Last wegfällt, bleiben wir zunächst mit einem Gefühl der Leere zurück. Doch genau diese innere Leere ist auch eine Chance. Sie erlaubt es uns, neu zu entdecken, wer wir wirklich sind. In einer toxischen Beziehung geben wir oft wichtige Teile unserer Identität auf – sei es unsere Unabhängigkeit, unsere Träume oder sogar unsere Überzeugungen. Der erste Schritt zur Selbstfindung ist es, ehrlich zu reflektieren….
Wie kann ich herausfinden, wer ich bin?
Um herauszufinden, wer du wirklich bist, kannst du dir folgende Fragen stellen: Welche Aspekte meiner Persönlichkeit habe ich in der Beziehung vernachlässigt? Gab es Dinge, die mir früher wichtig waren, die ich aufgegeben habe? (z. B. Hobbys, Freundschaften, Ziele) Habe ich Dinge getan oder gesagt, die nicht zu meinem echten Ich passen? Was definiert mich, wenn ich nicht mehr „die Partnerin von …“ bin? Welche Rollen habe ich bisher verkörpert (z. B. Friedensbewahrer, Problemlöser, Unterstützer)? Möchte ich diese Rollen weiterhin übernehmen? Was sind Eigenschaften, die ich an mir schätze? Welche Aktivitäten geben mir Energie und Inspiration? Was wollte ich schon immer ausprobieren, hatte aber nie die Möglichkeit oder den Mut dazu? Was ist mir im Leben wirklich wichtig? (z. B. Freiheit, Ehrlichkeit, Kreativität, Familie) Welche Werte wurden in der Beziehung verletzt? Wie kann ich diese Werte in meinem Alltag wieder stärker leben?
Die Frage „Wer bin ich?“ ist eng mit der Frage „Wer möchte ich sein?“ verbunden. Nach einer toxischen Beziehung hast du die Möglichkeit, dein Leben aktiv neu zu gestalten. Es geht nicht darum, Perfektion zu erreichen, sondern deine eigene Definition von Glück zu finden. Welche Art von Leben möchte ich führen? Welche Beziehungen möchte ich in mein Leben lassen?
Welche Ziele und Träume habe ich für mich selbst – unabhängig von anderen?
Du bist mehr als du glaubst
Die Frage „Wer bin ich?“ mag nach einer toxischen Beziehung überwältigend erscheinen, doch sie ist auch ein Tor zur Freiheit. Du bist mehr als die Verletzungen, die du erlebt hast, und mehr als die Rollen, die dir zugeschrieben wurden. Jeder Schritt auf diesem Weg bringt dich näher zu deinem wahren Selbst – einem Menschen, der stark, wertvoll und einzigartig ist. Marina durfte es genau so für sich erfahren und fand auch den Halt in der Spiritualität. Nach schwierigen Lebensphasen – wie einer toxischen Beziehung – suchen viele Menschen nach einem tieferen Sinn und einem Gefühl von Halt. Spiritualität kann in diesen Momenten ein mächtiges Werkzeug sein, um inneren Frieden, Selbstliebe und Orientierung zu finden.
Spiritualität bietet oft eine Perspektive, die über die alltäglichen Sorgen hinausgeht. Sie kann dir helfen, das Erlebte in einem größeren Kontext zu sehen und Hoffnung für die Zukunft zu finden. Viele spirituelle Praktiken fördern die Verbindung zu deinem Inneren und ermutigen dich, dich so anzunehmen, wie du bist. Spiritualität ist vielfältig: Es gibt keinen „richtigen“ oder „falschen“ Weg. Von Meditation und Yoga über Religion bis hin zu Naturspiritualität – finde heraus, was dich anspricht. Genau das ist ja das Spannende, an der „Wiederfindung unseres wahren Selbst.“ Marina fand durch die Spiritualität zurück ins Vertrauen und zu sich selbst. Genau in dem Moment, wo sie ihr Leben immer mehr genießen konnte, kam genau das, wovon sie lange Zeit träumte. Wie es der Zufall wollte, (wobei ich nicht an Zufälle glaube) begegnete sie dann ihren heutigen Partner, mit dem sie seit Jahren eine glückliche Partnerschaft führt.
Fallstricke auf dem spirituellen Weg
Hast du schon einmal von Spirituell Bypassing gehört? Ich möchte es dir gleich einmal näher erläutern, denn das kann uns schnell passieren, wenn wir uns in der Spiritualität verlieren. Marina ist es passiert und mir auch. „Spiritual Bypassing“ bedeutet, dass man Spiritualität nutzt, um unangenehme Emotionen oder Probleme zu umgehen, anstatt sich ihnen zu stellen. Beispiel: „Ich muss einfach positiv denken, dann löst sich alles von selbst.“
Warum problematisch? Es kann dazu führen, dass du dich nicht mit den Wurzeln deines Schmerzes auseinandersetzt und langfristig in alten Mustern gefangen bleibst. Akzeptiere, dass Heilung Arbeit erfordert. Nutze Spiritualität, um dich zu unterstützen, aber nicht, um Probleme zu verdrängen.
Der Wunsch, „spirituell perfekt“ zu sein, kann Stress verursachen. Du fühlst dich vielleicht schuldig, wenn du nicht regelmäßig meditierst oder deine Gedanken nicht immer positiv sind. Ein Beispiel: „Ich muss immer gelassen bleiben, sonst bin ich kein spiritueller Mensch.“ Warum problematisch? Es setzt dich unter Druck und lenkt von der eigentlichen Heilung ab. Manche Menschen verlieren sich in ihrer spirituellen Suche so sehr, dass sie den Bezug zur Realität verlieren oder wichtige Verantwortungen vernachlässigen. Ein weiteres Beispiel: „Ich brauche keine Therapie oder Unterstützung, das Universum wird alles regeln.“ Warum das problematisch sein kann? Ganz einfach… Es kann dazu führen, dass du wichtige praktische Schritte ignorierst, die nötig sind, um dein Leben zu verbessern. Ein Lösungsansatz könnte vielmehr das bedeuten: Finde eine Balance zwischen Spiritualität und praktischen Maßnahmen. Beides kann Hand in Hand gehen.
So entwickelst du gesunde Spiritualität
Vertraue deinem Bauchgefühl. Es ist dein Steuerrad im Leben. Wenn ein Ansatz oder eine Gemeinschaft dir ein schlechtes Gefühl gibt, hinterfrage sie. Deine Intuition ist ein wichtiger Wegweiser. Was heute für dich funktioniert, muss nicht für immer das Richtige sein. Erlaube dir, deinen Weg zu ändern. Bleibe stets flexibel. Nutze Spiritualität als Ergänzung zu anderen Heilungswegen, z. B. Therapie, Coaching oder praktische Lebensveränderungen. Auch auf der spirituellen Reise brauchst du Momente der Bodenhaftung – durch Familie, Freunde oder Hobbys, die dich im Hier und Jetzt halten. Spiritualität kann ein kraftvolles Werkzeug sein, um Halt zu finden und dich mit deinem Inneren zu verbinden. Sie gibt dir die Möglichkeit, das Leben aus einer tieferen Perspektive zu betrachten und mit dir selbst ins Reine zu kommen. Doch sie sollte nie ein Ersatz für Selbsterkenntnis, Verantwortung oder echte Heilung sein. Nutze Spiritualität als Kompass auf deiner Reise, und vergiss nicht: Du trägst die Antworten bereits in dir.
Spiritualität ist wie ein Licht in der Dunkelheit – sie kann dir den Weg weisen, dich ermutigen und dir zeigen, dass du nicht allein bist. Doch am Ende bist du es, die die Schritte gehen muss. Erlaube dir zu wachsen, Zweifel zu haben und deinen eigenen Rhythmus zu finden. Egal, welchen spirituellen Weg du wählst, er sollte dich stärken und nicht von deinem Leben entfremden. Vertraue darauf, dass du die Kraft in dir trägst, deine eigene Wahrheit zu entdecken und ein Leben zu gestalten, das dich erfüllt. Bleibe achtsam auf deinem Weg, da dir überall das Gift von Toxizität begegnen kann. Oftmals wird dieses in Form eines Dopaminkicks verpackt. Lass dich nicht blenden und bleibe auf deinem Weg. Alles, was für dich bestimmt ist, wird dich nicht verpassen und dir zum richtigen Zeitpunkt begegnen. Verlass dich drauf.
Von Herz zu Herz, deine Martina
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