Podcast#216 – Anpassungsdruck – Wo bleibst du auf der Strecke?

18. Oktober 2024

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Anpassungsdruck kennen sicherlich die einen oder anderen. Der Druck, Teil einer Gemeinschaft zu sein, akzeptiert zu werden und den Erwartungen anderer gerecht zu werden, kann überwältigend sein. Ob im Berufsleben, in Freundschaften oder sogar in der Familie – das Bedürfnis, dazuzugehören, führt häufig dazu, dass wir Teil unserer Identität zurückstellen oder sogar ganz aufgeben. Doch wo bleibt in diesem Anpassungsprozess unser wahres Ich? Wie oft unterdrücken wir unsere eigenen Wünsche und Bedürfnisse, nur um den Vorstellungen anderer zu entsprechen? Ich möchte mit dir über die verschiedenen Facetten des Anpassungsdrucks sprechen. Welche Ursachen hat er, welche Auswirkungen kann er auf unser Leben und unsere Beziehungen haben und wie finden wir den Weg zurück zu uns selbst?

In der heutigen Podcastfolge bespreche ich mit dir unter anderem:

  • Wo mache ich mir und anderen etwas vor?
  • Die Reise zur inneren Wahrheit
  • Erkenne wer du wirklich bist

Wo mache ich mir und anderen etwas vor?

In der Hektik des Alltags vergesse ich manchmal, innezuhalten und mir die Frage zu stellen: Wie geht es mir wirklich? In der Vergangenheit gab es oft Momente, wo ich lächelte, obwohl ich eher weinen wollte, so tat, als wäre alles in Ordnung gewesen, obwohl mein Inneres wie ein Sturm tobte. Ich schützte mich in diesen Momenten in die Rechtfertigung zu gehen. Der Anpassungsdruck schützte mich, mich in irgendeiner Form verletzlich zu zeigen. Stattdessen spielte ich den Pausenclown, erzählte irgendwelche lustigen Stories und war irgendwie drüber. Ich frage dich: „Wie oft hast du deine echten Gefühle in einen Koffer gepackt und diesen tief in deinem Inneren verschlossen, nur um zu vermeiden, dass jemand sieht, wie zerbrechlich du dich wirklich fühlst?“

Der Anpassungsdruck hat einen Preis, wie ich selbst hier und da für mich noch mal feststellen durfte. Es ist ein unbewusster Schutzmechanismus, um irgendwie dazuzugehören und gemocht zu werden.  Wie oft habe ich in Gesprächen mit Freundinnen und Bekannten gehört, dass sie sich anpassen, um anderen zu gefallen. Sie machen sich und ihren wahren Gefühlen etwas vor, während sie versuchen, in der Welt, die oft von äußeren Erwartungen geprägt ist, ihren Platz zu finden. Wir alle sind mehr oder weniger in einem ständigen Kampf zwischen dem, was wir sind, und dem, was andere von uns erwarten. Diese Diskrepanz zwischen dem äußeren Bild und dem inneren Selbst schafft nicht nur innere Konflikte, sondern auch Distanz zu den Menschen um uns herum.

Anpassungsdruck seit der Kindheit 

Der Anpassungsdruck hat oft tief verwurzelte Ursachen in der Kindheit, die durch familiäre, schulische und kulturelle Einflüsse geprägt sind. Kinder wachsen oft in Familien auf, in denen bestimmte Erwartungen an ihr Verhalten, ihre Leistungen und ihre Entscheidungen bestehen. Wenn diese Erwartungen unrealistisch oder übermäßig hoch sind, kann das Kind für sich schlussfolgern, dass anpassen die beste Lösung ist, um die Zustimmung der Eltern zu erhalten und akzeptiert zu werden. Mit Eintritt in die Schule wird es nicht besser. In der Schule sind Kinder oft stark dem Einfluss von Gleichaltrigen ausgesetzt. Der Wunsch von Mitschülern akzeptiert zu werden, kann dazu führen, dass sie sich anpassen, um dazuzugehören, selbst wenn dies bedeutet, ihre eigenen Interessen oder Werte zu opfern.

Traumatische Erlebnisse in der Kindheit, sei es emotionaler, psychischer oder sexueller Missbrauch, können das Bedürfnis verstärken, sich anzupassen, um weitere Verletzungen oder Konflikte zu vermeiden. Kinder lernen dann, ihre Gefühle zu unterdrücken oder ihre Reaktionen anzupassen, um in einem unsicheren Umfeld zu überleben. Um diesen Druck zu verstehen und zu überwinden, ist es wichtig, die eigenen Kindheitserfahrungen zu reflektieren und zu erkennen, wie sie das aktuelle Verhalten und die zwischenmenschlichen Beziehungen beeinflussen. Indem wir diese Zusammenhänge erkennen, können wir beginnen, uns von überholten Mustern zu lösen und wahrhaftiger zu leben.

Die Reise zur inneren Wahrheit

Die Reise zur inneren Wahrheit

Sich die Frage zu stellen, wo man noch nicht ganz man selbst ist, bedeutet einen Weg der Selbstreflexion zu beginnen. Hier geht es darum, herauszufinden, in welchen Bereichen deines Lebens du dich verstellst und wozu du das Ganze für dich machst. Vielleicht liegt es an den äußeren Erwartungen oder inneren Blockaden. Es kann auch sein, dass du selbst in irgendeiner Form einen wichtigen Nutzen daraus ziehst. Wichtig ist, dass du dich nicht unter Druck setzt und all deine inneren Schutzmechanismen sofort loslassen möchtest. Bedenke bitte bei diesem Schritt, dass diese Mechanismen einen wichtigen Bestandteil in deinem Leben hatten. Innere Wahrheit, sprich, authentisch durchs Leben zu gehen, ist ein fortlaufender Prozess, der Mut und Selbstbewusstsein erfordert.

Wahrheit zu leben bedeutet nicht, jederzeit und überall alle Facetten deiner Persönlichkeit zu zeigen. Es bedeutet viel mehr, dich selbst zu kennen, zu verstehen, wann und warum du dich anpasst und die bewusste Entscheidung zu treffen, wann du dich verletzlich und authentisch zeigen möchtest. Die Frage „Wo bist du noch nicht du selbst?“ kann der erste Schritt sein, um bewusster durchs Leben zu gehen – und nach und nach zu lernen, immer mehr du selbst zu sein. Nimm dir Zeit für dich, um nach Innen zu lauschen und für dich herauszufinden, welche Frau du tatsächlich bist.

Reflexionsfragen, um den Anpassungsdruck ausfindig zu machen 

Wenn Frauen merken, dass sie sich in bestimmten Situationen oder Beziehungen wieder anpassen, können verschiedene Fragen aufkommen, wie z.B: Warum fühle ich mich gezwungen, mich anzupassen? Fühle ich mich unter Druck gesetzt, um gemocht oder akzeptiert zu werden? Was glaube ich denn, was passiert, wenn Ich, Ich selbst bin? Welche Reaktionen glaube ich denn zu erhalten, wenn ich meine echte Meinung äußere oder meine wahren Gefühle zeige? Welche Teile meiner Persönlichkeit blende ich aus, und mich anzupassen? Welche negativen Konsequenzen befürchte ich, wenn ich mich wirklich so zeige, wie ich bin? Wie fühlt sich das in mir an, wenn ich mich anpasse? Wie beeinflusst der Anpassungsdruck mein Selbstwertgefühl?

Ist dies ein wiederkehrendes Muster in meinem Leben? In welchen Situationen habe ich mich in der Vergangenheit bereits angepasst und was hat das für mich bedeutet? Reflektiere diese Fragen in Ruhe und vor allem ehrlich. Es macht keinen Sinn, dir selbst etwas vorzumachen, vielleicht aus einem Schamgefühl heraus. Ich habe in ein, zwei Punkten für mich erkannt, dass ich mich in meiner vergangenen Beziehung angepasst habe. Zum Glück habe ich dieses sehr schnell erkannt und dementsprechend einen Kurswechsel vollzogen. Die Beziehung hielt dann nur noch 2 Wochen. Es waren nicht die Gründe, die zur Trennung geführt haben, dennoch führte es mir klar vor Augen, dass es einfach nicht zwischen uns passte. Wir waren nicht kompatibel miteinander.

Mögliche Vorteile, wenn ich den Anpassungsdruck loslasse 

Was würdest du deiner besten Freundin raten, die sich in bestimmten Situationen immer wieder anpasst? Mir hilft diese Frage immer wieder, mich auf Spur zu bringen und mehr von dem zu leben, was mich tatsächlich ausmacht. Lange Zeit spaltete ich die spirituelle Seite von mir ab, da sehr viele Menschen, diese Art zu leben, befremdlich finden. Ich erhielt dafür sehr spöttische Kommentare, verachtende Blicke und Abwertungen, die ich hier nicht weiter ausführen möchte. Erst deutlich später habe ich verstanden, dass es mich schon seit Kindheitstagen ausgemacht hat, mich der Spiritualität zuzuwenden. Ich lehne diese Seite nicht länger in mir ab. Es gibt auch keinen Grund dafür. Bei den passenden Menschen kann ich nichts falsch machen oder was Falsches leben. Sie nehmen mich an, wie ich bin. Bei den „Falschen“ wird nichts gut genug an mir sein.

Was glaubst du, wie befreiend es wäre, dich so zu zeigen, wie du bist? Ich erlebe es, dass Menschen mit mir Probleme haben, wenn ich mal ruhig und in mich gekehrt bin. Sie glauben gleich, dass ich irgendwelche Probleme habe. Dabei liebe ich einfach auch mal die Stille. Die Momente, wo es keine Gespräche braucht. Die Erfahrung, die ich gemacht habe, ist folgende: Bei den passenden Menschen ist es total in Ordnung, dass ich so bin, wie ich bin. Bei denjenigen, die so völlig anders ticken als ich, bin ich eine befremdliche Frau. Ich mag mich gerne mit Menschen verbinden, die ähnliche Werte und Vorstellungen teilen. Das schafft tiefere und stärkere Beziehungen. Ich mag mich nicht mehr anpassen, um von allen gemocht zu werden. Das zieht mir Energie und löst sehr viel Traurigkeit aus, denn ich möchte echte Verbindungen. Nicht dieses oberflächliche Tamtam.

Erkenne, wer du wirklich bist

Erkenne, wer du wirklich bist

Im ersten Schritt geht es darum, sich ehrlich mit sich auseinander zu setzen, um sich zukünftig selbst treu bleiben zu können. Frage dich: Was sind deine Werte und tiefsten Überzeugungen? Was macht dich glücklich und erfüllt dich zutiefst? Frage dich dann im Anschluss, welche Dinge in deinem Leben sich nicht authentisch anfühlen. Nimm dir immer wieder mal Zeit, um diese Fragen zu reflektieren. Verstehe, was dir wirklich wichtig ist und was dich definiert. Weiche davon auch nicht ab, sollte mal ein super Adonis vor dir stehen, oder sich eine Beziehung anbandeln, für die du all das aufgeben müsstest. Nichts darf so wichtig sein, um deine Moralvorstellungen und Werte über Board zu werfen.

Sich selbst treu zu bleiben, bedeutet auch, klare Grenzen zu setzen und gegebenenfalls Konsequenzen durchzuführen. Das bedeutet: „Nein“ zu sagen, wenn du dich unter Druck gesetzt fühlst, Dinge zu tun, die nicht mit deinen Werten oder Bedürfnissen übereinstimmen. Deine mentale, emotionale und physische Gesundheit, ist das Wichtigste, was du hast. Deshalb ist das „Nein“ so immens wichtig. In dem du deine eigenen Grenzen kennst und verteidigst, vermeidest du, dich für andere zu verbiegen oder Erwartungen gerecht zu werden, die dir nicht entsprechen. Sei ehrlich mit dir selbst und anderen. Dies bedeutet, ehrlich zu kommunizieren, wie du dich fühlst, was du brauchst und was du denkst, auch wenn es manchmal unbequem ist. Es ist wichtig, deine Gefühle nicht zu unterdrücken oder zu verbergen, um Konflikte zu vermeiden oder anderen zu gefallen.

Die Balance zwischen Anpassung und Authentizität

Sich selbst treu zu bleiben, bedeutet nicht, sich nie anzupassen oder Kompromisse einzugehen. Vielmehr geht es darum, in jeder Situation bewusst zu entscheiden, wann Anpassung sinnvoll ist und wann es wichtiger ist, zu sich selbst zu stehen. Erlaube dir Fehler zu machen und nicht perfekt zu sein. Lerne, dich mit all deinen Schwächen und Stärken zu akzeptieren. Selbstkritik kann dazu führen, dass du dich von deinem wahren Selbst entfernst, während Selbstmitgefühl dir hilft, dich auf das zu konzentrieren, was dir wirklich wichtig ist. Oft wissen wir tief in uns, was für uns richtig ist, ignorieren aber unser Bauchgefühl aus Angst vor Konsequenzen oder aus dem Wunsch heraus, es anderen recht zu machen. Sich selbst treu zu bleiben bedeutet, auf diese innere Stimme zu hören und ihr zu vertrauen, selbst wenn der logische Verstand oder äußere Umstände dagegensprechen.

Dein Umfeld spielt eine entscheidende Rolle, wenn es darum geht, sich selbst treu zu bleiben. Umgebe dich mit Menschen, die dich unterstützen, dich so annehmen, wie du bist und dich dazu ermutigen, authentisch zu leben. Vermeide Beziehungen, in denen du dich verstellen musst oder dich ständig angepasst fühlst. Es reicht nicht aus nur zu wissen, was dir wichtig ist. Du musst auch aktiv danach handeln. Überprüfe regelmäßig, ob dein tägliches Verhalten mit deinen Überzeugungen und Zielen übereinstimmen. Kleine bewusste Entscheidungen im Alltag können einen großen Unterschied machen, wenn es darum geht, authentisch zu leben.

Hilfe, um toxische Beziehungen zu verarbeiten und dir zu einem starken ICH zu verhelfen, erhältst du bei mir.
Ich freue mich auf dich.
Von Herz zu Herz, deine Martina

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