Podcast#202 – Wiederaufbau des Selbstbewusstseins! 3 mega kraftvolle Schritte

Der Wiederaufbau des Selbstbewusstseins nach toxischen Beziehungen ist eine Herausforderung in sich. Toxische Beziehungen können das Selbstbewusstsein stark erschüttern und uns mit tiefen emotionalen Narben zurücklassen. Der Schmerz, den sie verursachen, geht oft weit über das Ende der Beziehung hinaus. Wer bin ich? Diese Frage stellen sich Frauen, die solch eine Erfahrung gemacht haben. Zuvor fand die Identifikation rein über den Partner statt. Nun ist dieser nicht mehr da und plötzlich fehlt auch das Bewusstsein darüber, wer und was uns tatsächlich ausmacht. Doch auch wenn der Weg zur Heilung lang und beschwerlich sein mag, ist es möglich, das verlorene Selbstbewusstsein wieder aufzubauen und gestärkt aus dieser Erfahrung hervorzugehen.

In der heutigen Podcastfolge bespreche ich mit dir unter anderem:

• Was bedeutet Selbstbewusstsein?
• Welches Bild habe ich von mir selbst?
• Ich lerne mich neu kennen

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• Was bedeutet Selbstbewusstsein?
• Welches Bild habe ich von mir selbst?
• Selbstbewusstsein stärken durch Neugier

Was bedeutet Selbstbewusstsein?

Selbstbewusstsein ist ein vielschichtiger Begriff, der oft im Zusammenhang mit persönlicher Entwicklung und mentalem Wohlbefinden verwendet wird. Es beschreibt das Bewusstsein einer Person über sich selbst, ihre Fähigkeiten, Stärken, Schwächen und ihr Selbstwertgefühl. Selbstbewusstsein bedeutet, sich seiner selbst bewusst zu sein und sich so akzeptieren, wie man ist. In toxischen Beziehungen geht dieses gänzlich verloren. Deshalb ist es wichtig, all das wieder loszulassen, was man vom Partner übernommen hat. Das kann der Musikgeschmack sein, das Essen, was er gegessen hat, den Klamottenstil, den er an dir sehen wollte oder auch die Art und Weise, wie du dich zu verhalten hast.

Das Selbstbewusstsein lässt sich in drei Kategorien einteilen. Die erste Kategorie ist die Selbsterkenntnis. Diese besagt, dass man sich selbst realistisch wahrnimmt und versteht. Man weiß, was man gut kann, und ist sich seiner Stärken bewusst. Zusätzlich erkennt man seine Schwächen und weiß, was verbessert werden kann und akzeptiert es dennoch, dass man nicht perfekt ist.

Die Selbsterkenntnis erzeugt Klarheit darüber, was einem im Leben wichtig ist und wofür man steht. Es ist ein Prozess für sich, sich damit intensiv zu beschäftigen.

Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen 

Das Selbstwertgefühl bezieht sich darauf, wie sehr man sich selbst wertschätzt und respektiert. Es beinhaltet die Selbstakzeptanz, den Selbstrespekt und die Selbstliebe. Es sind all die Punkte, die wir uns von unserem Partner gewünscht haben zu erhalten, weil diese Aspekte in uns noch nicht auf einem festen Fundament standen. Das Selbstwertgefühl wird in dem Moment gesteigert, wenn wir uns selbst so akzeptieren, wie wir jetzt gerade in diesem Moment sind. Es macht einfach keinen Sinn sich ständig zu kritisieren oder zu verurteilen. Das bewirkt nämlich das genaue Gegenteil. Sich selbst mit Respekt zu behandeln und sich nicht herabzusetzen, das fördert den eigenen Selbstwert. Mit sich selbst mehr und mehr ins Reine zu kommen, fördert die Selbstliebe, was miteinschließt, sich gut um sich selbst zu sorgen.

Und dann gibt es noch den Aspekt von Selbstvertrauen, das besagt, dass man den Glauben an sich selbst hat. Man vertraut darauf, dass man Schwierigkeiten überwinden kann und ist zuversichtlich, was die eigenen Fähigkeiten und Entscheidungen angeht. Ein starkes Selbstbewusstsein trägt maßgeblich zu einem erfüllten und erfolgreichen Leben bei, da es eine positive Einstellung zu sich selbst und den eigenen Fähigkeiten fördert. Dennoch setze dich nicht unter Druck. Du darfst erst einmal anerkennen, dass du dich innerhalb deiner Beziehung völlig verloren hast und somit auch die Identifikation deiner eigenen Persönlichkeit. Ich möchte nun tiefer mit dir in dieses Thema eintauchen.

Welches Bild habe ich von mir selbst?

Dein Selbstbild hat einen erheblichen Einfluss auf dein Selbstbewusstsein. In dem du dir bewusst wirst, welches Bild du von dir selbst hast und aktiv daran arbeitest es zu verbessern, kannst du dein Selbstbewusstsein stärken. Wie ich es quasi in jedem Beitrag mit dir teile, ist ein sehr kraftvolles Tool das Tagebuchschreiben. Welchen Nutzen hast du davon? Du reflektierst dann tatsächlich in der Tiefe und nicht nur auf der Kopfebene. Schreibe dir regelmäßig nieder, wie du dich in verschiedenen Situationen fühlst und warum? Achte besonders auf wiederkehrende Muster und Themen. Denn diese verraten dir sehr viel über verborgene Glaubenssätze und Überzeugungen, was dich selbst, andere oder das Leben betreffen. Vervollständige gerne für dich diesen Satz: „Ich denke über mich…?“ Was kommt dir als erstes in den Sinn?

Mache dir eine Liste von Adjektiven und Eigenschaften, die du mit dir selbst verbindest. Welche Fähigkeiten hältst du für besonders stark und welche für schwach? Wie gehst du mit Fehlern um? Reagierst du mit Selbstkritik oder siehst du Fehler als Lernmöglichkeiten? Welche kleinen und großen Erfolge kannst du in deinem Leben verbuchen? Welche Stärken haben dich dorthin geführt? Wie vergleichst du dich mit anderen? Siehst du dich besser als andere, gleichwertig oder schlechter? Auch diese Fragen geben dir sehr viel Aufschluss darüber, welches Bild du tatsächlich von dir selbst hast. Sei da bitte ganz ehrlich. Denn wenn du dich selbst belügst und besser darstellst als dein Inneres hergibt, wirkt sich das negativ auf dein Selbstbewusstsein aus.

Akzeptiere deine Schwächen und du bist nicht mehr manipulierbar 

Wenn du in der Vergangenheit immer wieder mit dem Thema Narzissmus in Berührung gekommen bist, toxische Beziehungen erlebt hast und Herzschmerz das Resultat war, frage dich: Wo konnte der Narzisst bei mir ansetzen? Meistens wird genau dort angesetzt, wo wir mit uns noch am strugglen sind. Jeder Mensch hat Schwächen und der Umgang mit diesen kann eine Herausforderung darstellen. In der Regel setzen Narzissten genau dort an. Sie aktivieren immer wieder diesen blinden Fleck, damit du Frieden schließen kannst mit diesem Trigger. Der erste Schritt besteht darin, deine Schwächen zu erkennen und anzuerkennen. Verleugnung oder Verdrängung verschlimmern nur die Unsicherheit. Akzeptiere, dass Schwächen ein natürlicher Teil des Menschseins sind.

Sei freundlich und verständnisvoll zu dir selbst. Sprich mit dir selbst, wie du mit einer guten Freundin sprechen würdest, die sich mit ihren Schwächen auseinandersetzt. Du würdest ja auch nicht sagen: „Meine Güte, was bist du denn für ein Mensch? Bei dir läuft ja alles verkehrt!“ Mitgefühl ist hier ein ganz wichtiger Schlüssel. Überlege, wie deine Schwächen dir in bestimmten Situationen auch Vorteile gebracht haben könnten. Vielleicht hat dir eine Schwäche dabei geholfen, empathischer zu sein oder kreativer zu denken. In dem Moment, wo du deine Schwächen anerkennst und gelassen damit umgehst, bist du nicht mehr manipulierbar. Warum? Weil dich andere vielleicht immer wieder daran erinnern und triggern wollen, worauf du dann entspannt antwortest: „Stimmt, das sehe ich genauso!“ Da kommt dann schon fast ein müdes Lächeln über die Lippen.

Fokus auf die Stärken 

Konzentriere dich dennoch auf deine Stärken, statt deine Schwächen auszugleichen. Das wird viel zu mühselig. Deine Stärken können dir helfen, Situationen besser zu meistern, in denen deine Schwächen zum Tragen kommen. Achte darauf, ein ausgewogenes Selbstbild zu entwickeln, dass sowohl deine Stärken als auch deine Schwächen realistisch abbildet. Strebe keine Perfektion an, denn dann läufst du einer Illusion hinterher, die es einfach nicht gibt. Meine größte Schwäche ist zum Beispiel die Technik. Wenn man meinen Puls auf 180 bringen möchte, dann definitiv damit, dass die Technik nicht funktioniert oder irgendwelche Passwörter verschwunden sind. Das Witzige daran ist, dass ich daran nicht mehr völlig zerbreche, da ich in diesem Bereich Unterstützung habe. Mein Fokus liegt weiterhin bei meinen Stärken.

Eine meiner größten Stärken ist z.B meine Auffassungsgabe, die Analyse und mein Verständnis für Zusammenhänge. Darin bin ich unglaublich stark. Genau darauf richte ich tagtäglich meinen Fokus. Diese Stärke wächst durch meinen Wert „persönliches Wachstum.“ Wenn es eine Herausforderung gibt, nehme ich jeden noch so kleinen Blickwinkel ein, um an der Wurzel das Kernthema zu erkennen. Diese Stärke ist quasi aus Kindheitstagen und durch die Startbedingungen in meinem Elternhaus entstanden. Durch den emotionalen und psychischen Missbrauch war ich quasi gezwungen, jede noch so kleine Mikroveränderung wahrzunehmen und für mich einen bestmöglichen Schutz gewährleisten zu können. Heute darf ich diese Stärke in meiner Berufung leben. Was für ein Geschenk.

Selbstbewusstsein stärken durch Neugier

Sich selbst mit Neugier zu begegnen kann eine so schöne und transformative Erfahrung sein. Es ermöglicht, alte Muster zu durchbrechen, versteckte Talente zu entdecken und ein tieferes Verständnis für die eigene Persönlichkeit zu entwickeln. Neugier ist der Schlüssel zu einem offenen und wachstumsorientierten Selbstbild. Ich erinnere mich gerne in solchen Momenten daran, wie kleine Kinder die Welt betrachten. Als kleine Kinder haben wir uns wenig Gedanken darüber gemacht, ob uns ein Pullover steht oder ob die Schuhe tatsächlich zur Hose passen. Wir haben einfach gemacht. Daran habe ich mich wieder erinnert und mich einfach ausprobiert. Ich habe mir Klamotten gekauft, die ich zuvor noch niemals getragen habe. In Farben, die mich aus meiner Schwarz-Weiß-Bubble holten. Es gab für mich nur schwarze oder weiße Oberteile. Heute gibt es den bunten Mix.

Ich habe mich an Aktivitäten gewagt, wovon ich zuvor niemals gedacht hätte, dass das eine verborgene Leidenschaft in mir ist. Es ist definitiv das Bowling. Ich habe an unterschiedlichen Veranstaltungen teilgenommen und weiß heute ganz genau, was mir zusagt und was weniger. Genau so sehe ich mittlerweile auch Dating Prozesse. Ich treffe mich mit Herren und finde so für mich heraus, was ich tatsächlich anziehend finde, welche Gespräche mich inspirieren und welcher Typ Mann zu mir passt. Mittlerweile kann ich gelassener damit umgehen, wenn es dann doch wieder mal nicht gepasst hat. Es hat dann irgendetwas nicht gepasst, was mich gleichzeitig zu noch mehr innerer Wahrheit führt.

Selbstbewusstsein stärken durch Experimentieren 

Erlaube dir neue Dinge auszuprobieren und experimentiere wild und neugierig.

Wenn du zum Italiener gehst, bestelle dir mal etwas, was du auf den ersten Blick ablehnen würdest. Vielleicht erlebst du eine Geschmacksexplosion und bist hinterher dankbar, dass du mutig warst. Verlasse immer wieder deine Komfortzone und sei spontan. Spontane Entscheidungen und Handlungen können unerwartete Entdeckungen über dich selbst bringen. Zeichne, schreibe oder musiziere. Auch hier kannst du völlig neue Einblicke in deine kreative Seite erhalten.

Sich selbst mit Neugier zu begegnen, offen für Veränderungen und neue Erfahrungen zu sein, erfordert Mut. Das Leben wird so viel spannender. Du hast so viel zu erzählen, wenn du deinen Weg gehst. Und ja, es wird sehr vielen Menschen nicht gefallen, wenn du deine Haare vielleicht auf einmal kurz schneidest. Mach einfach das, wonach dir ist, solange kein anderer Mensch zu Schaden kommt. Durch Offenheit, Selbstreflexion, das Einholen von Feedback und das Ausprobieren neuer Dinge, kannst du dich selbst aus neuen Perspektiven entdecken ein tieferes Verständnis für deine Persönlichkeit entwickeln. Neugier ist der Antrieb, der dich wachsen lässt und dir hilft, ein erfüllteres und authentischeres Leben zu führen. Let’s Go!