Podcast#173 – Rückfallgefahr nach toxischen Beziehungen
Die Rückfallgefahr nach toxischen Beziehungen ist enorm hoch. Toxische Beziehungen können tiefgreifende Spuren in unserem Leben hinterlassen, die weit über das Ende der Beziehung hinausreichen. Die emotionalen Narben, die durch manipulative, respektlose oder dominante Narzissten entstehen, kann nicht nur das Vertrauen in zukünftige Beziehungen erschüttern, sondern auch einen langen Schatten über die persönliche Entwicklung werfen.
Der Ausstieg aus toxischen Beziehungen ist zweifellos ein mutiger Schritt. Die Herausforderung endet nicht automatisch mit der Trennung. Eine der komplexesten Hürden auf dem Weg zur Heilung ist die Rückfallgefahr – die Möglichkeit, trotz aller Mühen und Fortschritte erneut in die schädliche Dynamik zurückzufallen. Ich möchte mit dir die Ursachen dieser Gefahr erkunden, die individuellen Faktoren betrachten, die dazu beitragen können, und vor allem Wege aufzeigen, wie man den Heilungsprozess stärken kann. Die Erkenntnis und Bewältigung der Rückfallgefahr ist entscheidend für die Schaffung eines gesunden und stabilen Fundaments für die Zukunft.
Der Suchtfaktor toxischer Beziehungen
Toxische Beziehungen können für manche Menschen suchtförmige Elemente aufweisen. Es gibt mehrere Gründe, warum Menschen dazu neigen, in solchen Beziehungen zu verbleiben oder sogar zurückzukehren, obwohl diese schädlich sind. In toxischen Beziehungen entsteht oft eine Form von Traumabindung, bei der die negativen Erfahrungen mit intensiven emotionalen schönen Momenten verknüpft sind. Selbst wenn die Beziehung schädlich ist, kann die emotionale Intensität dazu führen, dass sich die Person weiterhin zu dem Narzissten hingezogen fühlt. Toxische Beziehungen können ein Belohnungssystem im Gehirn auslösen, insbesondere, wenn es Phasen von Zuneigung und positiven Erlebnissen gibt, die mit den negativen Phasen abwechseln. Dies kann zu einer Art Suchtverhalten führen, bei dem die Person nach den positiven Momenten sucht und die negativen ausblendet.
Die Komplexität toxischer Beziehungen und ihre Auswirkungen auf das emotionale Wohlbefinden machen es schwer, einfach aus ihnen auszusteigen. Das Erkennen der suchtförmigen Elemente und das Bewusstsein für die eigenen Bedürfnisse sind jedoch wichtige Schritte auf dem Weg zur Heilung und zum Verlassen toxischer Beziehungen. Narzissten können äußerst charmant sein, wenn sie ihre eigenen Ziele verfolgen. Durch unterschiedliche Hoovering Taktiken versuchen Narzissten das Opfer nach der Trennung zurückzuerobern. Sie verhalten sich dann wieder so, wie zu Beginn der Beziehung und geloben Besserung. Ist das Opfer emotional noch sehr instabil, wird der Narzisst ein leichtes Spiel haben und die Rückfallgefahr ist enorm hoch.
Rückfallgefahr nach toxischen Beziehungen durch Liebessucht
Die Rückfallgefahr durch Liebessucht ist ein ernstes Thema. Liebessucht ist eine Form von abhängigem Verhalten, bei der eine Person intensive, oft übermäßige, emotionale Abhängigkeit von romantischen Beziehungen entwickelt. Diese Art von Abhängigkeit kann zu einem erhöhten Risiko für Rückfälle in toxischen Beziehungen führen. Menschen mit Liebessucht neigen dazu, ihre emotionale Befriedigung stark von ihren Beziehungen abhängig zu machen. Wenn eine Beziehung endet oder Schwierigkeiten aufkommen, kann der Drang nach einer neuen Beziehung als Mittel zur emotionalen Bewältigung entstehen. Ich werde darauf später noch einmal genauer eingehen.
Rückfallgefahr nach toxischen Beziehungen
Die Rückfallgefahr nach toxischen Beziehungen und das Zurückkehren zu einem Narzissten kann auf verschiedene psychologische Faktoren zurückzuführen sein. Zum einen, wie ich schon bereits erwähnt habe, durch Traumabindung und zum anderen durch Manipulation, emotionale Abhängigkeit und einem geringen Selbstwert. Dadurch, dass Narzissten oft geschickte Manipulatoren sind und auf Techniken wie Gaslighting setzen, um die Realität ihrer Partnerin zu verzerren, bleiben Opfer oftmals mit dem Gefühl zurück, am Scheitern der Beziehung verantwortlich zu sein. Kommt der Narzisst dann zurück, wollen die Opfer sich beweisen, doch gut genug zu sein.
Es kann auch vorkommen, dass sich familiäre Muster von Dysfunktion und toxischen Beziehungen wiederholen, weil die Opfer in einem Umfeld aufgewachsen sind, in dem solche Beziehungen normal waren. Dadurch entsteht ein erhöhtes Risiko, ähnliche Muster zu wiederholen und das schädliche Verhalten des Narzissten als normal anzusehen und es gegebenenfalls auch noch zu bagatellisieren. Die Sucht nach Drama kann die Rückfallgefahr in toxische Muster und Beziehungen verstärken. Menschen, die nach Drama süchtig sind, neigen dazu, nach intensiven Emotionen und aufregenden Ereignissen zu suchen. Wenn der Narzisst dann durch Hoovering wieder an der Tür klopft, wird das innere System wieder getriggert und die Sucht nach Aufregung wird neu entfacht.
Rückfallgefahr nach toxischen Beziehungen durch Selbstsabotage und Drama
Menschen, die dramaorientierte Beziehungen bevorzugen, könnten sich unbewusst selbst sabotieren, in dem sie Konflikte provozieren oder sich in ungesunde Beziehungen stürzen, wie mit Narzissten. Erst durch die intensiven Höhen und Tiefen, die toxische Beziehungen mit sich bringen, spüren sich diese Menschen. Sie fühlen sich durch das Drama lebendig und sind kaum fähig, Ruhe und Langeweile auszuhalten. Drama kann Aufmerksamkeit erregen, sei es von anderen Menschen oder von der Person selbst. Die Sucht nach Drama kann dazu führen, dass jemand unbewusst nach Aufmerksamkeit sucht, auch wenn dies durch negative Ereignisse geschieht. Mit Narzissten gibt es eine Garantie für Drama und das Festhalten daran, erhöht die Rückfallgefahr um ein Vielfaches.
Das erneute Entfachen von Drama mit einem Narzissten, bietet oft eine kurzfristige Ablenkung von persönlichen Problemen oder Unsicherheiten. Menschen, die Schwierigkeiten mit innerer Stabilität haben, könnten dazu neigen, sich in dramatischen Beziehungen zu verlieren, um vorübergehend von ihren eigenen Herausforderungen abzulenken. Ich nenne es gerne kontrollierter Shit, denn im Drama kennen sich die Opfer perfekt aus. Sie wissen in etwa, welche schmerzhaften Emotionen aufkommen und wie sie mit diesen umgehen können. Fällt das Drama weg, fällt auch in der Regel die Identifikation der eigenen Persönlichkeit weg und eine innere Leere entsteht.
Rückfallgefahr durch emotionale Abhängigkeit
Die emotionale Abhängigkeit kann zu einer erhöhten Rückfallgefahr in toxische Beziehungen führen. Wenn eine Person, sprich das Opfer, emotional abhängig von einer Beziehung ist, kann dies dazu führen, dass sie trotz schädlicher Erfahrungen wieder in die gleiche oder in eine ähnliche Beziehung zurückkehrt. Menschen, die emotional abhängig sind, haben in der Regel Schwierigkeiten damit, ihre eigenen Emotionen zu regulieren. Die emotionale Instabilität kann dazu führen, dass sie sich nach dem Narzissten sehnen und die negativen Aspekte der Beziehung vergessen oder verleugnen. Eine emotionale Abhängigkeit geht oft mit einem niedrigen Selbstwertgefühl einher. Das Opfer schätzt sich in dem Moment nicht genug und glaubt, dass sie ohne die Beziehung nicht liebenswert oder lebensfähig ist. Dies kann die Angst vor dem Alleinsein verstärken.
Positive Aspekte, wenn eine toxische Beziehung verlassen wird
Das Verlassen einer toxischen Beziehung kann eine Vielzahl von physischen und emotionalen Veränderungen im Körper auslösen. Toxische Beziehungen können erheblichen Stress verursachen. Das Verlassen einer solchen Beziehung kann dazu beitragen, den chronischen Stress zu reduzieren, was positive Auswirkungen auf die allgemeine Gesundheit hat. Der Stressabbau kann zu einer Senkung des Cortisolspiegels führen, einem Hormon, das während stressiger Situationen freigesetzt wird. Der Stress und die emotionale Belastung durch toxische Beziehungen können den Schlaf beeinträchtigen. Das Verlassen der Beziehung kann zu einer Verbesserung der Schlafqualität beitragen, da der Körper nicht mehr ständig in einem Zustand der Alarmbereitschaft ist.
Toxische Beziehungen erfordern oft viel emotionale Energie. Nach dem Verlassen einer solchen Beziehung, kann man mit der Zeit feststellen, dass man wieder mehr Energie für sich selbst hat. Dies wird sich positiv auf die eigene Lebensqualität auswirken. Beziehungen mit Narzissten beeinflussen das Gehirn, insbesondere Bereiche, die mit Stress und Emotionen verbunden sind. Das Beenden der Beziehung kann zu positiven neurologischen Veränderungen führen, einschließlich einer Verringerung von Angst und einem Anstieg von Wohlbefinden. Chronischer Stress, der in toxischen Beziehungen vorkommt, kann das Immunsystem schwächen. Die Beendigung einer toxischen Beziehung kann dazu beitragen, das Immunsystem zu stärken und die Wahrscheinlichkeit von Krankheiten zu verringern.
Positive Auswirkungen auf das Herz-Kreislaufsystem und psychische Gesundheit
Stress und emotionale Belastungen können das Herz-Kreislaufsystem beeinträchtigen. Der Abbau von Stress, nach Beendigung einer toxischen Beziehung, kann dazu beitragen, das Risiko von Herzproblemen zu reduzieren. Ebenfalls wird die Beendigung ein wichtiger Schritt für die psychische Gesundheit sein. Angstzustände, Depressionen und andere psychische Belastungen können so verringert werden.
In der heutigen Podcastfolge besprechen wir mit dir unter anderem:
- Rückfallgefahr nach toxischen Beziehungen?
- Welche Faktoren begünstigen einen Rückfall?
- Was kann ich tun, um nicht rückfällig zu werden?
Wie minimiere ich eine Rückfallgefahr nach toxischen Beziehungen?
Die Vermeidung von Rückfällen nach toxischen Beziehungen erfordert knallharte Arbeit an sich selbst, durch Selbstreflektion, Selbstfürsorge und die Implementierung gesunder Strategien. Reflektiere über die vergangene toxische Beziehung und akzeptiere mehr und mehr die Realität der Situation. Beschönige das Verhalten des Narzissten nicht oder suche nach Ausreden, warum dieser so mit dir umgehen darf. „Er hatte ja selbst so eine schlimme Kindheit!“ Das entschuldigt sein Verhalten in keinerlei Form. Wichtig ist, dass du klare Grenzen für dich selbst setzt und dich nicht durch Hoovering Maßnahmen blenden lässt. Stalke deinen Ex nicht und unterbinde jegliche Kontaktaufnahmen, durch Flying Monkeys. No Contact ist ein sehr wichtiger Schritt, um vollständig zu genesen.
Praktiziere Achtsamkeit, um dich mit deinen eigenen Emotionen, Bedürfnissen und Reaktionen vertraut zu machen. Dies ermöglicht dir in kritischen Momenten bewusste Entscheidungen zu treffen, anstatt impulsiv zu handeln. Narzissten werden alles daransetzen, um dich wieder in die Beziehung zu ziehen. Eine erneute Runde führt zu weiterem Drama. Auch wenn du die Hoffnung hast, dass sich der Narzisst in der Tiefe verändert hat, muss ich dich leider enttäuschen. Du wirst es selbst erleben und durchmachen, wie schwer es ist alte Muster zu durchbrechen. Narzissten sprechen gerne nach wenigen Tagen von Spontanheilung und davon, dass sie nun alles erkannt haben. Das ist absoluter Blödsinn, denn Veränderung passiert nicht über Nacht!
Das Stärken des eigenen Selbstwertes minimiert die Rückfallgefahr
Erkenne, dass es alternative Wege gibt, mit Stress und Herausforderungen umzugehen, um nicht auf toxische Beziehungen zurückzugreifen. Entwickle gesunde Bewältigungsmechanismen, wie zum Beispiel Sport, Kunst, Meditation oder andere Aktivitäten, die dir Freude bereiten. Arbeite aktiv daran, dein Selbstwertgefühl zu stärken. Identifiziere deine Stärken, Erfolge und positive Eigenschaften. Ein starkes Selbstwertgefühl kann dazu beitragen, sich selbst besser zu schützen. Führe kein Beziehungs-Hopping durch und suche nicht die Erlösung in einer neuen Beziehung, obwohl die Alte noch nicht mal richtig verarbeitet ist. Die Wahrscheinlichkeit, dass es erneut eine toxische Beziehung wird, ist wahnsinnig groß.
Selbstliebe priorisieren
Nutze die Zeit nach deiner toxischen Beziehung, um dich selbst besser kennenzulernen und dich aktiv für deine Selbstfürsorge und Selbstliebe einzusetzen. Pflege gesunde Gewohnheiten, gönne dir genügend Pausen und kümmere dich um dein emotionales und physisches Wohlbefinden. Suche dir gegebenenfalls Unterstützung, um deine toxische Beziehung vollständig zu verarbeiten. Es ist wichtig, auch an den Tagen, wo es dir mal nicht so gut geht, nicht sofort wieder mit den Ex in Kontakt zu treten, nur um ein inneres Loch zu füllen. Halte dieses bitte aus und priorisiere weiterhin deine Selbstliebe. Es kann Zeit in Anspruch nehmen und auch dauern, solche traumatischen Erfahrungen zu verarbeiten. Sei geduldig mit dir und vor allem liebevoll. Du bist es wert!
Hier kannst du dir diese Podcastfolge anhören:
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Von Herz zu Herz, deine Martina
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