Podcast#157 – Trennungskompetenzen – Wie baue ich sie auf?
Eine Trennung kann eine emotional herausfordernde Erfahrung sein. Toxische Beziehungen loszulassen noch einmal mehr. Trennungskompetenzen können dabei helfen, den Prozess besser zu bewältigen und potentielle On/Off Dramen minimieren. Trennungskompetenzen sind wichtig, um eine gesunde und reibungslose Trennung zu ermöglichen und sich selbst, sowie andere nicht unnötig zu verletzen. In dem man sich dieser Kompetenzen bewusst ist und weiterhin an ihnen arbeitet, kann man besser mit den Herausforderungen einer Trennung umgehen und gestärkt daraus hervorgehen. Zusätzlich verbleibt man nicht länger als nötig in Beziehungen oder Freundschaften, die einem nicht guttun.
Die Schwierigkeit Trennungskompetenzen aufzuzeigen kann der Ursache zugrunde liegen, dass Trennungen oft starke Emotionen wie Trauer, Wut, Enttäuschung oder Verlust auslösen können. Diese Gefühle können so überwältigend sein und es schwierig machen, klar zu denken oder rational zu handeln. Zusätzlich spielt die Angst vor dem Unbekannten mit hinein. Eine Trennung kann eine Zeit der Unsicherheit bedeuten, da sich das gewohnte Leben und die Zukunftsperspektiven ändern. Die Angst vor dem Unbekannten kann die Fähigkeit Entscheidungen zu treffen, beeinträchtigen.
Ebenfalls kann eine Beziehung ein wichtiger Teil der Identität und der Lebensstruktur sein. Somit beinhaltet eine mögliche Trennung das in Frage stellen von Sicherheit und der eigenen Identität. Wenn eine Person stark von der Beziehung abhängig war, kann die Vorstellung, ohne den Partner oder die Freundin zu leben, äußerst beängstigend sein. Manche Menschen empfinden eine Trennung als persönliches Scheitern oder als Bestätigung, dass sie nicht liebenswert sind. Diese Gefühle können das Selbstwertgefühl beeinträchtigen und die Bewältigung erschweren. In manchen Kulturen und sozialen Umfeldern kann es einen enormen Druck geben Beziehungen aufrechtzuerhalten, auch wenn sie ungesund sind. Dies macht es dann schwierig, sich von einer toxischen Beziehung zu lösen.
Gemeinsame Erinnerungen und positive Aspekte der Beziehung erschweren das Loslassen und können das Verlangen nach der Rückkehr verstärken. Dann wird es lieber in Kauf genommen einen faulen Kompromiss einzugehen, statt für sich einzustehen. Es gibt Menschen, für die es eine völlig neue und ungewohnte Erfahrung einer Trennung ist. Sie wissen einfach nicht, wie sie erwachsen und angemessen damit umgehen sollen und welche Schritte unternommen werden können, um eine mögliche Trennung zu verarbeiten. Ebenfalls erschweren Konflikte und Dramen in toxischen Beziehungen eine mögliche Trennung. Es gibt viele Konflikte und On/off Stadien, die in die emotionale Abhängigkeit führen und eine Trennung fast unmöglich machen. Durch einen gemeinsamen Freundeskreis und die Angst vor diesem Verlust, kann die Angst verstärken sich einsam und isoliert zu fühlen.
Die Schwierigkeit bei Trennungskompetenzen zeigt, wie wichtig es ist, sich Zeit zu nehmen, um sich selbst zu heilen, Unterstützung von anderen zu suchen und sich mit den eigenen Emotionen auseinander zu setzen. Trennungskompetenzen können erlernt und gestärkt werden, aber es braucht Zeit und Selbstfürsorge, um diese Fähigkeiten zu entwickeln.
Wo stehe ich? Zeit für Ehrlichkeit
Das Aufbauen von Trennungskompetenzen ist ein wichtiger Prozess, um Trennungen besser zu bewältigen und diese nicht länger als nötig vor sich hinzuschieben. Schon alleine der Gedanke an eine Trennung, kann eine Vielzahl von Emotionen auslösen. Trauer, Wut, Enttäuschung oder Verwirrung sind keine Seltenheit. Wertvoll und wichtig ist es, diese Gefühle nicht zu verdrängen, da sie sich ansonsten verstärken und mit der Zeit unüberwindbar erscheinen. Akzeptiere stattdessen unterschiedliche Gefühle zu fühlen und erlaube dir, sie zu durchleben, ohne sie zu verurteilen. Verurteile auch dich nicht, dass du so fühlst, wie du fühlst.
Wenn du für dich jetzt eine Trennung erlebst, lenke dich nicht sofort mit der nächsten Beziehung ab, nur um möglichen schmerzhaften Emotionen aus dem Weg zu gehen. Diese Rechnung hat selten, bis gar nicht funktioniert, da auf einer tieferen Ebene noch keine Aufarbeitung stattgefunden hat. Suche dir Unterstützung und sprich mit Freunden, Familie oder anderen Menschen, denen du vertraust, über deine Gefühle und Erfahrungen.
Hat noch keine Trennung stattgefunden und du spürst dennoch innerlich, dass diese Beziehung in Schräglage geraten ist, kommuniziere dieses offen und ehrlich. Eine gesunde Kommunikation innerhalb zwischenmenschlicher Beziehungen ist von entscheidender Bedeutung, um überhaupt eine Verbindung möglich zu machen und aufrechtzuerhalten. Ehrlichkeit ist das Fundament einer gesunden Kommunikation. Offen über seine Gefühle und Bedürfnisse und Ansichten zu sprechen, ohne Dinge zu verbergen oder zu verschleiern, trägt enorm zu einer Verbesserung bei. Wir wünschen uns oftmals, dass uns der Partner lesen kann oder auch die Freundin. „Er/sie muss doch sehen, wie es mir geht!“ Niemand hat eine Glaskugel und kann erkennen, wie es dem anderen tatsächlich geht. Hier müssen Brücken gebaut werden, damit die gegenüberliegende Seite Wahrheit erfährt, durch die offene und ehrliche Kommunikation.
Wenn eine Beziehung toxisch wird und in Disbalance gerät, kann es sehr wertvoll sein, diese Verbindung mit seinen eigenen Werten und Standards abzugleichen. „Fühlt sich diese Beziehung für mich noch stimmig an? Fühle ich mich wertgeschätzt, gesehen und verstanden? Habe ich ausreichend kommuniziert?“ In gesunden Beziehungen ist die Bereitschaft Kompromisse einzugehen wichtig. Es ist normal, dass Menschen unterschiedliche Bedürfnisse und Wünsche haben und es ist wichtig einen Weg zu finden, der für beide Seiten akzeptabel ist. Weichen die Kompromisse jedoch zu weit von den eigenen Werten ab, ist eine Trennung oft unvermeidbar, da man sich ansonsten nicht mehr treu bleibt.
Ich kann mich zum Beispiel noch sehr gut an Zeiten erinnern, wo ich nicht bereit war klare Grenzen zu ziehen und die Konsequenzen zu tragen. Ich habe verzweifelt versucht den Partner dahingehend zur Veränderung zu drängen, damit ich mich nicht mit den unangenehmen Gefühlen möglicher Konsequenzen auseinandersetzen muss. In den Momenten habe ich mich sehr klein gemacht und minderwertig gefühlt. Statt eine Trennung auszusprechen, spaltete ich mich immer mehr von mir ab. Meine ehemaligen Partner waren nicht daran interessiert, lösungsorientiert an unserer Beziehung zu arbeiten. Genau in solchen Momenten ist es wichtig sich treu zu bleiben und diese Beziehung zu verlassen, auch wenn es bedeutet sich mit seinen eigenen schmerzhaften Gefühlen auseinander zu setzen.
Wie baue ich Trennungskompetenzen auf?
Das aktive Aufbauen von Trennungskompetenzen erfordert bewusstes Handeln und Selbstreflektion. Akzeptiere, dass eine Trennung stattgefunden hat oder stattfinden wird und nimm dir Zeit, um über die Beziehung und ihre Dynamik nachzudenken. Reflektiere deine eigenen Gefühle, Handlungen und Verhaltensweisen innerhalb eurer Beziehung.
Erlaube dir deine Gefühle zuzulassen. Setze klare Grenzen zwischen dir und der Person, die dir einfach nicht mehr guttut. Gehe hier gegebenenfalls in den No Contact und verbleibe nicht noch mit einem Bein in dieser Verbindung, nur aus Angst vor dem Alleinsein. Stehe für dich und deine Werte bedingungslos ein und schäme dich auch nicht dafür. Werte sind ein innerer Kompass und stehen dafür, was dir wirklich wichtig ist. Manchmal passen Werte einfach nicht mehr mit der Person zusammen, die wir einst so liebten. Durch eigene individuelle Veränderungsprozesse passen Menschen manchmal einfach nicht mehr zusammen und das Ende einer gemeinsamen Reise ist die Konsequenz daraus. Das ist das Leben. Hier gilt es mehr und mehr mit in Akzeptanz zu gehen und loszulassen, was einst verbunden hat.
Nutze die Zeit nach der Trennung, um an dir selbst zu arbeiten und persönlich zu wachsen. Konzentriere dich auf deine eigenen Ziele, Interessen und Hobbys. Betrachte die Trennung als eine Lernerfahrung und identifiziere, was du aus dieser Beziehung gelernt hast und wie du dir zukünftige Beziehungen vorstellst. Wie stellst du dir ein optimales Miteinander vor? Was brauchst du und wofür stehst du?
In der heutigen Podcastfolge bespreche ich mit dir unter anderem:
- Zeit für Selbstreflektion- Wo stehe ich?
- Wie baue ich Trennungskompetenzen auf?
- Wie werde ich unabhängiger und baue innere Stärke auf?
Unabhängigkeit und innere Stärke aufbauen
Um unabhängiger von anderen Menschen zu werden, ist es wichtig und wertvoll, eine starke Verbindung zu sich selbst aufzubauen und die eigene Selbstständigkeit zu fördern. Nimm dir Zeit, um dich selbst besser kennenzulernen. Reflektiere deine Werte, Bedürfnisse, Ziele und Interessen. Je besser du dich selbst verstehst, umso unabhängiger wirst du von anderen Menschen. Natürlich sind wir soziale Wesen und wir sehnen uns nach Verbindung zu anderen Menschen. Ein völlig natürliches Bedürfnis. Nur manchmal kommt es eben vor, dass wir so stinkende und faule Kompromisse eingehen, nur aus Angst vor dem Alleinsein. Wir dulden Handlungen anderer Menschen, obwohl wir innerlich ganz deutlich spüren, dass es besser wäre zu gehen. Genau deshalb ist es so wichtig sich Zeit zu nehmen, um sich selbst besser kennenzulernen.
Übe dich mehr und mehr darin, selbstständig Entscheidungen zu treffen und die Verantwortung für die Konsequenzen zu übernehmen. Vertraue deinem eigenen Urteilsvermögen und lerne aus Fehlern. Stärke dein Selbstvertrauen und Selbstwertgefühl. Stehe bedingungslos für dich ein, kommuniziere klar und deutlich und erkenne deine Stärken und Schwächen gleichermaßen an. Konzentriere dich auf deine Stärken und gleiche nicht deine Schwächen aus, durch verschiedene Rollenbilder und Masken. Traue dich jeden Tag mehr für dich einzustehen und authentischer zu leben.
Definiere klare Ziele und arbeite aktiv daran, diese zu erreichen. Setze dir Herausforderungen, die dich persönlich wachsen lassen und dir ein Gefühl der Erfüllung geben. Lerne deine eigenen Probleme zu lösen und Herausforderungen anzunehmen, ohne ständig auf andere angewiesen zu sein. Entwickle praktische Fähigkeiten, und unabhängiger zu leben. Setze klare Grenzen in deinen zwischenmenschlichen Beziehungen. Lernen Nein zu sagen, wenn es notwendig ist und erlaube dir, deine Bedürfnisse und Grenzen zu respektieren.
Entwickle ein unterstützendes soziales Netzwerk und achte für dich darauf, dass du nicht so abhängig von anderen wirst. Freunde und Familie können eine wichtige Rolle spielen, aber sei dir bitte darüber bewusst, dass nur du für dich selbst verantwortlich bist und dass es nicht die Aufgabe anderer Menschen ist, ein inneres Loch in dir zu füllen. Lerne Zeit alleine mit dir zu verbringen und diese auch zu genießen. Das kann dazu beitragen, dass du dich weniger einsam fühlst und eine gesunde Beziehung zu dir selbst aufbaust. Wenn du Schwierigkeiten hast, unabhängiger zu werden, könnte es hilfreich sein, professionelle Unterstützung von einem Therapeuten, Coach oder Berater zu suchen. Sie können dir dabei helfen Hindernisse zu identifizieren und Strategien zu entwickeln, um unabhängiger zu werden.
Unabhängiger zu werden ist ein Prozess, der Zeit und Engagement erfordert. Bitte sei geduldig mit dir selbst und feiere auch noch so kleine Fortschritte. Erwarte nicht, dass du über Nacht völlig unabhängig warst. Mit der Zeit und kontinuierlicher Arbeit an dir selbst, kannst du ein stärkeres Gefühl der Selbstständigkeit entwickeln. Solltest du einmal Rückschritte machen, kasteie dich bitte nicht dafür. Mal geht es ein paar Schritte nach vorn, mal gibt es wieder Rückschritte. Das beinhaltet Entwicklung und der Prozess der Veränderung.
Hier kannst du dir diese Podcastfolge anhören:
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