Podcast#135 – Dopamin – Der Kick in toxischen Beziehungen
In toxischen Beziehungen kann Dopamin eine wichtige Rolle spielen. Wenn eine Person in einer Beziehung ist, die ungesund oder sogar missbräuchlich ist, kann das Verhalten des Narzissten dazu führen, dass die Partnerin ungewöhnlich hohe Mengen an Dopamin im Gehirn freisetzt. Dies kann dazu führen, dass die Partnerin eine Sucht nach dem Narzissten entwickelt, auch wenn die Beziehung sichtlich schädlich für sie ist.
In diesen Fällen kann Dopamin als Belohnungssignal wirken, das mit dem Verhalten des Narzissten verknüpft ist. Die Partnerin kann das Verhalten des Narzissten als belohnend empfinden, auch wenn es in Wirklichkeit superschädlich ist. Ein Beispiel dafür ist eine Person, die in einer Beziehung mit einem Narzissten ist, der sie emotional missbraucht. Wenn der Narzisst gelegentlich liebevolle Gesten zeigt, führt dieses dazu, dass in der Partnerin Dopamin im Gehirn freigesetzt wird und sie sich dadurch vorübergehend besser fühlt. Dieser kurzzeitige „Kick“ im Gehirn kann dazu führen, dass die Partnerin trotz des schädlichen Verhaltens des Narzissten in der Beziehung bleibt.
Dopamin ist natürlich nicht der einzige Faktor in toxischen Beziehungen, warum Menschen in ungesunden Beziehungen bleiben. Es gibt viele komplexe psychologische und soziale Faktoren, die dazu beitragen können und eine Loslösung fast unmöglich machen.
Was genau ist und macht Dopamin?
Dopamin ist ein Neurotransmitter, das bedeutet ein chemischer Botenstoff, der im peripheren Nervensystem produziert wird. Es wird von bestimmten Neuronen im Gehirn produziert und ausgeschüttet und spielt eine wichtige Rolle bei der Regulierung von Bewegung, Motivation, Emotionen und Belohnung. Ich gehe darauf noch genauer ein.
Dopamin wird auch als „Glückshormon“ bezeichnet, da es mit positiven Emotionen und Belohnungserlebnissen in Verbindung gebracht wird. Wenn wir etwas tun, das uns belohnt oder erfreut, wie zum Beispiel eine Mahlzeit genießen oder ein Spiel gewinnen, auch Sex spielt eine große Rolle, genau dann wird Dopamin freigesetzt. Die Freisetzung von Dopamin motiviert uns, dieses Verhalten erneut auszuführen, da es mit einem positiven Gefühl verknüpft ist.
Dopamin ist auch an der Regulation von Emotionen beteiligt. Ein Mangel an Dopamin im Gehirn, kann mit einer Reihe von Störungen in Verbindung gebracht werden, einschließlich Parkinson-Krankheit, ADHS oder auch Depression.
Allerdings kann ein Übermaß an Dopamin im Gehirn auch negative Auswirkungen haben. Ein Übermaß an Dopamin kann mit Suchtverhalten und anderen psychischen Störungen in Verbindung gebracht werden. Es ist wichtig zu beachten, dass Dopamin nur ein Teil des komplexen Systems von Neurotransmittern und Hormonen im Gehirn ist, das unser Verhalten und unsere Emotionen beeinflusst.
Dopamin ist ein wichtiger Neurotransmitter im Gehirn, der an der Regulierung verschiedener Prozesse beteiligt ist. Im Folgenden sind einige der Hauptfunktionen von Dopamin aufgeführt:
- Regulierung der Bewegung: Dopamin ist an der Steuerung der Bewegung beteiligt und ein Mangel an Dopamin kann zu Bewegungsstörungen wie Parkinson-Krankheit führen.
- Regulierung der Emotionen: Dopamin beeinflusst die Wahrnehmung von Emotionen und kann die Stimmung beeinflussen. Ein Mangel an Dopamin kann mit Depressionen in Verbindung gebracht werden.
- Regulierung der Motivation: Dopamin spielt eine wichtige Rolle bei der Motivation, in dem es das Belohnungssystem des Gehirns aktiviert und die Freisetzung von Dopamin mit positiven Erfahrungen verknüpft. Ein Mangel an Dopamin kann zu einem Mangel an Motivation führen.
- Regulierung der Kognition: Dopamin beeinflusst auch kognitive Prozesse wie Aufmerksamkeit, das Gedächtnis und Lernen.
Echte Gefühle oder der Kick von Dopamin?
Echte Gefühle können ebenfalls in toxischen Beziehungen vorhanden sein. Eine Person kann sich in jemanden verlieben, der sich später als toxisch herausstellt, oder sie kann Gefühle für eine Person haben, die sich in der Beziehung verändert hat. In solchen Fällen können die Gefühle der Person dazu beitragen, dass sie in der Beziehung bleibt, auch wenn sie ungesund oder sogar schädlich ist.
Es ist wichtig zu beachten, dass Dopamin und echte Gefühle nicht unbedingt im Widerspruch zueinanderstehen. Eine Person kann sich von Dopamin angezogen fühlen und dennoch echte Gefühle für ihren Partner haben. Es ist jedoch wichtig, dass eine Person in toxischen Beziehungen ihre eigene Situation genau betrachtet und darüber nachdenkt, welche Rolle Dopamin und echte Gefühle in ihrer Beziehung spielen. Wenn die Beziehung ungesund oder schädlich ist, sollte die Person ernsthaft darüber nachdenken, ob sie die Beziehung fortsetzen möchte und welche Schritte sie unternehmen kann, um sich selbst zu schützen.
In der heutigen Podcastfolge bespreche ich mit dir unter anderem:
- Was genau ist Dopamin und was bewirkt es?
- Echte Gefühle oder einfach nur ein Dopamin-Kick?
- Steht die Kindheit im Zusammenhang zu der Sucht nach dem Kick?
Kommt die Sucht nach dem Kick aus der Kindheit?
Es gibt keine spezifische Form von Dopaminsucht, die aus der Kindheit stammt, da Sucht ein komplexes Phänomen ist, das von vielen Faktoren beeinflusst wird. In der Kindheit können jedoch bestimmte Erfahrungen das Belohnungssystem des Gehirns beeinflussen und das Risiko einer späteren Sucht erhöhen. Zum Beispiel können traumatische Erfahrungen, Vernachlässigung oder Missbrauch in der Kindheit, das Belohnungssystem des Gehirns auf eine Art und Weise beeinflussen, so dass das Kind später ein erhöhtes Risiko für Suchtverhalten hat. Einige Studien haben auch gezeigt, dass Kinder, die früh mit Suchtmitteln in Kontakt kommen, ein höheres Risiko haben, später im Leben süchtig zu werden. Zu dem Thema Sucht habe ich gesondert einen Blogbeitrag veröffentlicht.
Eine toxische Beziehung kann in der Regel mit einem Mangel an Selbstwertgefühl und einem Bedürfnis nach Bestätigung und Anerkennung einhergehen. Wenn die Partnerin in der Nähe des Narzissten ist, der ihr dieses Gefühl von Bestätigung und Anerkennung gibt, kann das Gehirn Dopamin freisetzen und ein Gefühl der Belohnung auslösen. Dadurch fühlt sich die Betroffene positiv und kann sich zu dem Partner hingezogen fühlen, obwohl die Beziehung insgesamt ungesund oder schädlich ist.
Es ist wichtig zu beachten, dass Dopamin nicht die einzige Ursache für eine toxische Beziehung ist. Andere Faktoren wie emotionale Abhängigkeit, mangelnde Fähigkeit Grenzen zu setzen, und traumatische Erfahrungen können ebenfalls eine Rolle spielen. Eine ganzheitliche Betrachtung der Beziehung und der individuellen Umstände ist erforderlich, um die Gründe für die Toxizität zu verstehen und eine Lösung zu finden.
Hier kannst du dir diese Podcastfolge anhören:
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Ich freue mich auf dich.
Von Herz zu Herz, deine Martina
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