Es gibt nur einen Schuldigen. Und zwar dich!

In diesem Blog-Beitrag möchte ich auf eine weitere Manipulationstechnik des Narzissten zu sprechen kommen: die Schuldumkehr.

Kommt dir das irgendwie bekannt vor? Egal, welches Problem es gibt, welche Diskussion, Streit, Konflikt, Auseinandersetzung. Es bist immer du an allem die Schuldige.

Ich verrate dir was: Genau das ist die Art des Narzissten. Jede Frau, die sich in einer Beziehung mit einem Narzissten befindet, erlebt das Gleiche. Sie kann tun, was sie will und sie kann sich anstrengen, so sehr sie möchte: Gibt es ein Problem, trägt sie allein daran die Schuld. In meinen Coachings, bei fast allen Kontaktanfragen und auch auf Instagram, taucht diese Umkehr der Schuld als typisches Verhaltensmuster des Narzissten quasi immer wieder auf.

Der Narzisst übernimmt grundsätzlich keinerlei Verantwortung für sich und sein Handeln. Das Gelingen der Beziehung liegt ausschließlich bei der Co-Abhängigen – also bei dir!

Schreibt dein Freund beispielsweise permanent mit anderen Frauen und du wagst dich, das zu kritisieren, wird er ohne Umschweife erklären, dass du so unattraktiv geworden bist und dich mal im Spiegel anschauen solltest. Vielleicht bringt er auch an, dass du ihn schon seit geraumer Zeit vernachlässigst und er schließlich auch mit normalen Frauen Kontakt haben möchte und nicht nur mit so einer Durchgeknallten wie dir.

Geht der narzisstische Mann fremd und wird darauf angesprochen, erklärt er vollkommen überzeugt, dass er doch keine andere Wahl hätte. Du hättest ihn schon lange nicht mehr rangelassen und irgendwie muss er sich ja seine Befriedigung holen. Möglicherweise schaffst du es auch, ihm seine Gewalttaten vorzuwerfen, weil er sich wieder an dir vergriffen hat, woraufhin er unschuldig erklärt, doch nichts dafür zu können. Schließlich hast du ihn so provoziert und bis aufs Blut gereizt. Er konnte gar nicht anders, als zuzuschlagen.

Funktioniert die Beziehung nicht  – wovon mit einem Narzissten auszugehen ist – liegt dies ausschließlich an dir. Denn du bist zu kompliziert, zu verkopft, zu anstrengend, zu fordernd. „Jede andere Frau ist viel einfacher“, wird dir suggeriert.

Es gibt nur einen Schuldigen. Und zwar dich!

Jede Frau, die in einer Beziehung mit einem Narzissten lebt, nimmt diese ihr übergebene Verantwortung auf sich.

Das sogenannte Opfer in dieser Beziehung ist so manipuliert, dass es an die eigene Schuld glaubt. Die Co-Abhängige hat den Bezug zur Wirklichkeit aufgrund der eigenen Geschichte und der permanenten Schuldzuweisung durch den Narzissten verloren. Sie lebt in einer abstrusen Realität, in welcher ihr ein spielsüchtiger Partner vorwerfen kann, sie wäre das Letzte und würde ihn komplett im Stich lassen, weil sie ihn finanziell nicht weiter unterstützt und stattdessen den Geldhahn zugedreht hat.

Geht die Beziehung zum Narzissten irgendwann in die Brüche, wird er ihr auch hier die alleinige Schuld zusprechen. Doch nicht nur das. Auch die betroffene Co-Abhängige wirft sich monatelang selbst vor, nicht genügend gegeben zu haben, nicht liebenswert genug zu sein und alles falsch gemacht zu haben. In langen, zermürbenden Gedankenketten überlegt sie, an welcher Stelle sie doch hätte anders handeln können oder sich selbst hätte anders verhalten müssen, um die Beziehung zu retten und den Narzissten glücklich zu machen. Moment für Moment, Situation für Situation geht sie im Geist erneut durch, um nach eigenen Fehlern zu suchen. Sie wird mit den Gedanken und im Glauben zurückgelassen, dass sie sich eben noch mehr hätte bemühen müssen.

Bei dieser Fehleinschätzung und Realitätsverzerrung wird ihr logischerweise der narzisstische Expartner keine Hilfe sein können, da er in keiner Weise zur Selbstreflexion in der Lage ist. Wie bereits oben beschrieben, glaubt er fest an seine Unschuld und das durchgehende Fehlverhalten seiner Partnerin.

Der ewige Kreislauf der Co-Abhängigen geht somit weiter. Denn auch in der nächsten Beziehung wird sie auf einen Narzissten stoßen, der ihre Glaubenssätze und inneren Überzeugungen mit einem ähnlichen Verhalten wie das des Expartners verfestigt.

Stopp den emotionalen Missbrauch

Jeder Mensch ist selbst für seine Taten und Handlungen verantwortlich

Ob jemand schreit, verletzt, schlägt, ausrastet, fremdgeht, vergewaltigt oder missbraucht: All das liegt einzig und allein in seiner eigenen Verantwortung. Jeder Mensch hat für sich geradezustehen und kann die Schuld nicht mithilfe irgendwelcher Ausreden auf andere bzw. auf das Opfer selbst übertragen.

Hier liegt der erste Lernschritt für dich als Betroffene:

1. Erkenne, dass du für nichts und niemanden schuldig bist!

Ich weiß, dass dieses neue Denken für Frauen, die Jahre, wenn nicht Jahrzehnte lang in toxischen Beziehungen gelebt haben, ganz schwer zu (be)greifen ist. Sie leben seit ewigen Zeiten in einer verdrehten Wahrnehmungswelt und können sich kaum aus dieser befreien. Sie glauben dem Narzissten und was er ihnen erzählt hat. Deshalb möchte ich dir gleich den nächsten Rat mit auf den Weg geben:

2. Hole dir Hilfe von unabhängigen Außenstehenden, am besten von Profis!

Das Problem kann sehr oft sein, dass du dir dein Umfeld bereits so gewählt hast, dass die Menschen, die darin leben, auch in einer Realitätsblase leben. Sie selbst sind gegebenenfalls Co-Abhängige oder die Handlanger des Narzissten. Lies dazu mehr in meinem Blog-Artikel über Flying Monkeys. Folglich können sie dich, dein Problem und deinen Versuch, aus der alten Denkweise auszubrechen nicht wirklich verstehen. Sie sind dir wenig gute Ratgeber – höchstens Zuhörer. Mein Tipp ist daher, dass du dich mit unabhängigen Außenstehenden austauschst. Da deine Verletzungen sehr tief sind, du an Körper und Seele gelitten hast, möchte ich dich am liebsten auf die Zusammenarbeit mit Profis verweisen. Hinzu kommt, dass es einen tieferliegenden Grund dafür gibt, dass du dir genau diese Art der Beziehung und diesen narzisstischen Menschen ausgesucht hast. Um dorthin zu schauen und ehrlich dranzubleiben, braucht es meiner Meinung nach Experten auf diesem Gebiet. Jemanden, der für dich da ist und dich auffängt.

3. Du bist nicht für die Taten des Narzissten verantwortlich, jedoch für deine eigenen.

Damit möchte ich dich bitten innezuhalten und zu überlegen, was du dir all die Jahre hast antun lassen. Was du erlebt hast. Wie du behandelt wurdest und vor allem, wie du dich hast behandeln lassen. Denn ganz ehrlich: Sollte ein Partner einen nicht wenigstens so freundlich und höflich behandeln, wie ein Freund? Versuche bitte zu reflektieren, ob du wie ein Freund behandelt wurdest oder doch wie Dreck oder Abschaum? Warum ist das so? Der wichtigste Teil der Arbeit, um sich aus den psychischen Gefängnissen des Narzissten zu lösen ist die Arbeit an und mit sich selbst.

Zusammengefasst

Natürlich stellen wir als Betroffene uns die Frage, wie ein Narzisst zum Narzissten wird. Was ist in seinem oder ihrem Leben schiefgelaufen, damit sich eine derartige Störung entwickeln konnte? Tatsächlich kommt es häufig dazu, dass Narzissten von narzisstischen Eltern oder Elternteilen aufgrund deren Verhaltens selbst zu Narzissten werden. Dabei wird bei mehreren Kindern ein Lieblingskind herausgepickt und über alle anderen gestellt, die im Gegensatz dazu unter massiver Abwertung und Ablehnung leiden. Sowohl das hofierte Kind als auch dessen Geschwisterkinder leiden in ihrer Entwicklung. Seien es Haltlosigkeit, Unberechenbarkeit, Vernachlässigung oder physisches und psychisches Leiden. Ich muss jedoch ehrlich sagen, dass ein Kind, welches selbst zum Narzissten wird, die größere Last in seinem Leben zu tragen hat. Es sorgt zwar dafür, dass alle anderen in seinem Umfeld leiden und immer unglücklicher werden, besitzt aber keinerlei Empathie und Liebesfähigkeit und hat dadurch selbst kaum eine Möglichkeit, in einen Heilungsprozess einzutreten. Die Chance, dass ein echter Narzisst sich selbst hinterfragt und erkennt, in eine Entwicklung geht und sich irgendwann von all den Schmerzen und Qualen heilen kann, geht gegen null.

Besonders am Herzen liegt mir, dass du entdeckst, wie wichtig dein eigenes Wohl und natürlich auch das deines Kindes ist. Wenn man in toxischen Beziehungen feststeckt oder versucht dort herauszukommen, scheint es in dem Moment eine unlösbare Aufgabe. Wenn du jedoch begreifst, wie wichtig du selbst bist und dass dein Leben für dich den höchsten Wert haben darf, wirst du auch den Weg aus der Abhängigkeit für dich und dein Kind finden.

Teile sehr gerne deine Gedanken in den Kommentaren, wo du momentan stehst, wie du deine Beziehung erlebst und wo du evtl. Hilfe benötigst. Ich bin gespannt und freue mich auf dich.

Dein Leben ist wertvoll und verdient es, in Freude gelebt zu werden.

Hilfe, um toxische Beziehungen zu verarbeiten und dir zu einem starken ICH zu verhelfen, erhältst du bei mir.

Ich freue mich auf dich.
Von Herz zu Herz, deine Martina

6 Kommentare

  1. Heute verabschiede ich mich von einem Mann, der es gestern wieder mit Schuldumkehr versuchte. Er fragte mich etwas und ich stellte ihm die Gegenfrage. Seine Reaktion war darauf, dass ich ihn damit unter den Pantoffel stellen würde.
    Er machte mich lange runter, beschimpfte mich als Narzistin und Schmarotzerin. Ich stellte ihn als Reikimeister und Mann der spirituelle Seminare besucht auf einen Sockel. Merkte jedoch nicht, dass er selbst nicht lebte, was er anderen Menschen erzählte.
    Und ich stelle ihn unter meinen Pantoffel? Nein, tue ich nicht! Ich möchte eine Beziehung auf Augenhöhe, in der sich beide zu gleichen Teilen entwickeln. Ich für meinen Teil habe mich da raus entwickelt und mir ist heute sehr klar, wenn ich den Kontakt, diese Beziehung verliere, nicht wirklich etwas wertvolles verliere, weil zwar nicht alles schlecht war, jedoch dieser Mann einfach ein verhärteter Mensch ist, der sich nach Liebe sehnt und zwar nach seiner eigenen.
    Danke, dass ich das hier in diesem Jahr nochmal so auf den Punkt bringen konnte.
    Auf ein gesundes neues Jahr und auf gesunde Beziehungen.

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  2. Nach 8 Jahren mit so einem Menschen 2 Jahre Pause gemacht mit Beziehungen. Ich dachte echt ich hätte mich gefestigt, aber dann jemanden kennen gelernt, der mich im Nachhinein gesehen schon nach wenigen Wochen sofort wieder in die Schiene des Co-Abhängigen geschoben hat. Und ich hab es machen lassen mit mir. Unbewusst, und doch bewusst bei jeder seiner Handlungen, dass ich eigentlich nicht sowas verdient habe, nicht so ein Verhalten, nicht so einen Partner. Dieses On/Off, herziehen und wegwerfen usw…. Beleidigungen, Erniedrigung usw…

    Ich habe für mich beschlossen, wenn die Trennung endlich „geschehen“ ist, keinen Partner mehr haben zu wollen.
    Ich selbst wurde so kaputt gemacht, dass ich mich nichts mehr sagen traue, nur mehr für den anderen Lebe und keine Perspektive für eine glückliche Beziehung für mich sehe in der Zukunft.

    Danke an die zwei Arschgeigen🤣 die aus einen lieben Menschen mit extreme viel Herz und Empathie ein Frack gemacht haben!

    Leute, wenn ihr es merkt, dass ihr nicht gut behandelt werdet, lauft!

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  3. Häusliche Gewalt
    Wenn das Leben so richtig weh tut
    Es war ein sehr langer, beschwerlicher Weg, bis ich meine Entscheidung treffen konnte und den „Mann meines Lebens“ im Mai 2023 verlassen habe. Es wurde von Tag zu Tag mehr zu einem Überlebenskampf für mich. Ein harter Prozess, der Wahrheit ins Auge zu sehen, der Schmerzen und die „Hoffnung“ er geht in eine Therapie zu durchbrechen( immer wieder hat er es mir versprochen). Das Bewusstsein zu erlangen, warum er so ist, wie er ist und zu erkennen, dass er sich in seinen Augen mir gegenüber richtig verhält.
    „Erschreckend war es, festzustellen: „Ja, es ist psychische und körperliche Gewalt, die er mir antut“!
    Mein Körper und mein Bewusstsein wurden so manipuliert, dass ich keinerlei Kraft mehr hatte, zur Arbeit zu gehen und seit einem Jahr krankgeschrieben bin, und zuvor oft nicht zur Arbeit konnte wegen Magenschmerzen und anderen Symptomen , die der häuslichen Gewalt zu zu ordnen sind!
    Eine schleichende Isolation von Familienmitglieder und Freunden erleben musste. Das hat mich dazu zerrissen,Familie ist das höchste Gut.
    Ich bin 2022 die letzten 116 Kilometer den französischen Jakobsweg nach Santiago de Compostela gelaufen, um mich selbst zu reflektieren und mich zu finden. Ein wunderschönes Erlebnis und eine tolle Erfahrung – und wieder zu ihm zurückkehrte! – wo alles von vorne begann, bis ich 2023 ganz alleine war. Ich bin ein Schatten meiner selbst. Dazu die psychische und körperliche häusliche Gewalt bis hin zu sexuellen Übergriffen in immer kürzeren Abständen, die von ihm ausgeübt wurden.
    Es brauchte sieben Trennungsanläufe in den sieben Jahren unserer Beziehung und davon sind wir vier Jahre verheiratet. Mir wird aktuell von Tag zu Tag immer klarer, dass das Ganze knapp fünf Wochen nach der Hochzeit begonnen hat. Zuletzt befand ich mich knapp sieben Wochen in einem Frauenhaus und bin aus Hoffnung er holt sich Hilfe zu ihm zurückgegangen. Von meiner Seite her ist es echte Liebe und Hoffnung es wird wieder wie früher. Was es nicht tut. Die Erkenntnis ist gefestigt in mir. Soviel Schmerz trage ich in mir und bis jetzt kommt keine Träne aus mir heraus.
    Die Erkenntnis, dass ich die dritte Ehefrau bin, mit der er dieses böse Spiel treibt, ist hart. Natürlich weist er jede Schuld von sich und hat keine Einsicht, sich selbst zu reflektieren und/oder Hilfe anzunehmen. Wie oft habe ich von tiefstem Herzen gesagt: „Ich stehe an deiner Seite, ich begleite dich, aber bitte mache eine Therapie!“
    Er hat die Diagnose (Impulskontrolle mit intermittierend auftretender Reizbarkeit) nach einem körperlichen Übergriff 2021 erhalten und befand sich 14 Tage in einer Psychiatrie. Seine Entlassung war für mich so unbegreiflich, dass ich nach einem Spaziergang mit ihm zusammengebrochen bin. Ich kann nicht begreifen, dass er diese Chance nicht ergriffen hat, nicht mitgearbeitet hat.
    Ich habe mich die letzten beiden Jahre in seine Erkrankung eingelesen und konnte mich trotzdem nicht trennen. Im Nachhinein auch für mich unbegreiflich ist , aber auch die Tatsache: Diesen Mann habe ich wirklich geliebt und ich tue es immer noch. Ich werde mir alle Zeit geben, um diese Liebe aufzuarbeiten und zu verarbeiten.
    War das liebe? So schlecht wie er mit mir umgegangen ist und mich sprichwörtlich finanziell ausgenommen hat- Nein !! Wie dumm war ich das zu zulassen. Schlimm war auch, dass niemand Außenstehender es gesehen hat bzw. mir glauben wollte, wie er wirklich zu Hause ist. Nur sehr wenige wussten Bescheid.
    Ich holte mir Hilfe beim AWO-Trialog Sozialpsychiatrischer Dienst, war in einer fünfwöchigen Reha und danach in psychologischer Behandlung.
    Dezember 2022 befand ich mich in so einer Ausnahmesituation, dass ich das Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“ angerufen habe. Dieser Anruf hat meinem Leben einen neuen Sinn gegeben. Es hat allerdings bis zu meinem siebten wirklich klaren Trennungstag noch weitere drei Monate gedauert, bis mein neues Leben beginnen konnte.
    Als er im April 2023 zum wiederholten Mal zuschlug, war das für mich der endgültige Beweis: „Ich bin nicht die, die an allem schuld ist, wie er es mir immer einredet!“
    Ich kann dieser kaputten Seele nicht helfen, der Mann meines Lebens ist krank! Mir wurde – endlich – klar, dass ich mich und meinen Kater Caruso in Sicherheit bringen musste! Jetzt bin ICH dran, mein eigenes Leben zurückzubekommen und meine selbstbewusste, offene freundliche Persönlichkeit wieder herzustellen. Denn das bin ich: eine starke Frau!
    Ich holte mir bei der Frauen-Nothilfe und der Opfer-Hilfe Rat und Hilfe ein. Seit dem wiederholten körperlichen Überfall liefen im Hintergrund mit Hilfe von Polizei, Frauen-Nothilfe und Opfer-Hilfe die Vorbereitung auszuziehen, bevor er zurückkam. Als er sich auf einer beruflichen Weiterbildung für zwei Tage befand, war es soweit.
    Ich habe knapp drei Wochen bis zum geplanten Auszug meine Grenzen kennengelernt: eine ganz andere Erfahrung als häusliche Gewalt in der Beziehung. Die letzten Tage vor der Trennung habe ich mit Tagesausflügen und schöne gemeinsame Tage im April & Mai geplant, um eine positive Stimmung und Gemeinsamkeit zu haben für eine positive Trennung. Aber hier ging es nur noch um Selbstschutz. Ich glaube gerne, dass Außenstehende das nicht verstehen können. Aber es half! Gerade auch mit dem Wissen, dass er keinerlei Ahnung hatte, was im Hintergrund läuft.
    Das, was er mir all‘ die Jahre angetan hat, übertrifft – im Negativen – alle Vorstellungen von einer auf Vertrauen und Harmonie basierenden Beziehung: Mir sind meine Haare ausgefallen und ich hatte extreme Übelkeit bis weitere körperliche Symptome dazu kamen, die unerträglich wurden. Ich die immer gerne meiner Arbeit nachhing , konnte es nicht durch seine Manipulationen.
    Dieses „Spiel“ von Tag zu Tag mit ihm einen ganz normalen Tagesablauf zu leben, zu wissen, ich verlasse den Menschen, mit dem ich bis zum Ende unseres Lebens zusammen sein wollte, war unerträglich. Ich habe unser Eigenheim mit ihm zusammen schön hergerichtet, um eine Wohlfühl-Oase für uns beide zu haben. Alles umsonst. Dazu kam die Erkenntnis, dass er seine Erkrankung niemals akzeptieren wird.
    Was das mit mir gemacht hat, ist bis jetzt so schlimm, dass bei mir ein Trauma diagnostiziert wurde und ich mich – wie beschreibe ich es am besten? – ohnmächtig und hilflos fühle, und erstmal eine ungewisse Zukunft vor mir habe. Gegen den Verlust meines Mannes kämpfe ich. Ja, das tue ich und dazu stehe ich meine „Frau“!
    Jeden Tag lebe ich mit Flashbacks, die fast 24 Stunden vor meinem Auge ablaufen – von dem Tag mit der letzten Gewalttätigkeit, der mit dem Polizeieinsatz am 11.04.2023 endete.
    Ich bekomme jetzt eine Trauma-Therapie und führe in der Frauen-Nothilfe tolle, wertvolle Gespräche – und ich bin sehr dankbar, aktuell einen sicheren Aufenthaltsort zu haben. Mein Inventar und eigentlich auch mein ganzes hab & gut lagert in einem Lagerhaus ein, bis ich ein eigenes Zuhause finde und weiß wo es mich hinführen wird. Diese Ungewissheit ist hart und ich lerne damit umzugehen. Jetzt möchte ich eine eigene Wohnung finden und einen neuen Arbeitsplatz, denn mein Leben gestalte ich in einem anderen Bundesland komplett neu.
    Meinen „DANK“ gilt allen, die mir zur Seite stehen und gestanden haben in diesem neuen Lebensabschnitt mit 54 Jahren.
    Gewalt an Frauen oder Männern darf heutzutage kein Tabu-Thema mehr darstellen!
    Danke für die Aufmerksamkeit und vielleicht kann jemand, der dies gelesen hat, jemand anderem in einer ähnlichen Situation wie meiner, helfen, aus so einer toxischen Beziehung herauszukommen.
    Andrea B.

    Das habe ich mir von der Seele geschrieben während der ersten zwei Wochen meiner Trennung.

    Eigentlich wollte ich ein Buch für meine Familie über den Jakobsweg schreiben.
    Es wurde ein Bericht mit 98 Seiten über häusliche Gewalt und ich hoffe , dass es bei meinem Gerichts Termin in 3 Monaten etwas hilft ?

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  4. Ich selbst habe sprich wörtlich 7 Trennungsversuche hinter mir,bis ich den Absprung von meinem Mann geschafft habe.
    Seine Aggressionen , psychisch – physisch – sexuell kamen in immer kürzeren Abständen.
    2022 bin ich alleine den jakobsweg gelaufen um mich selbst wieder zu finden und zu reflektieren. Und nach diesem tollen Erlebnis wieder zu ihm zurück kehrte. Beim 6. Versuch rief ich das hilfetelefon Gewalt gegen Frauen an und war sogar 7 Wochen im Frauenhaus. Es ist toll, dass es solche Einrichtungen gibt. Angeblich es auch keine Rolle spielt aus welcher Schicht man kommt. Wenn man wie ich aus der guten Mittelschicht ist – ich sage es war schrecklich. Im Frauenhaus war Diebstahl- Gewalt an der Tagesordnung. Die Pädagogen haben lange vor meinem Aufenthalt aufgegeben. Also bin ich wieder zurück zu ihm. Es hat dann 3 Monate gedauert mit zuschlagen und vier Vergewaltigungen.
    Bis ich mit fachlicher professioneller Hilfe , während er auf einer Fortbildung für 2 Tage war – ausgezogen bin in ein anderes Bundesland.
    Schon vorab hatte ich mir Informationen eingeholt, mir war klar ich benötige eine Trauma Therapie und dazu noch fachliche Gespräche in der Frauennothilfe.
    Kompletter Kontakt Abbruch, neue Handy nr , Auskunftssperre auf Auto und Adresse. Und in knapp 3 Monaten werde ich Aussage vor Gericht machen wegen der Vergewaltigung.

    Sein Motto :
    Ich bin dumm, kann nichts , tauge zu nichts ..hat mich 7 Jahre zu einem Menschen gemacht. Völlig alleine , nicht mehr arbeitsfähig durch seine Gewalt Attacken und vertraute ich mich jemanden an. Glaubte mir niemand.
    Er ,der bei der Bundeswehr als zivil Angestellter in einer hohen Position arbeitet. Er , der charmante und wissende.

    Ich wurde so manipuliert, dass ich nicht einmal zu meinen Erwachsenen Kindern Kontakt hatte. Alle Freude verloren hatte über die Jahre , mein Ehrenamt nicht mehr ausüben konnte und all meine Hobbys nicht mehr nach kam.

    Eine Reha brachte mir nichts. Da sie dort auf solche Themen gar nicht geschult sind. 5 Wochen und gerade mal 50 km von zu Hause entfernt brachten keine Entspannung.

    Jetzt habe ich aktuell genau 7 Monate seit meines Auszugs hinter mir und gehe wieder allen Hobbys nach , sogar neue sind dazu gekommen.
    Arbeite , in einem völlig neuen Beruf und muss mit extrem niedrigen Gehalt auskommen.

    Mein Eigenheim fehlt mir jeden Tag , mein Garten – einfach alles.

    Ich lebe nun in Frieden und Gewalt frei – das ist es alles wert. Zu 100%

    Gerade kämpfe ich um Unterhalt und sehe welche perfiden völlig irrationale Briefe er an das Gericht schreibt und keinerlei Gehalts Nachweise einreicht.

    Immer war ich an allem schuld -immer
    Wie oft habe ich gesagt : bitte gehe in eine Therapie..ich fahre dich hin ich warte auf dich was auch immer du möchtest.
    Ich habe ihm ein antigewalt Training für Männer ermöglicht. Und dass so lange im Flur. 3 Vorgespräche – ich habe mich geschämt , wie er sich der Psychologin gegenüber benommen hat, weil ich im Flur alles mit anhören konnte. Er stand danach auf der Warteliste.

    Als ich dann weggezogen bin , hatte ich dort eine email hin gesendet. Das ich vergewaltigt und wieder geschlagen wurde und denke , dass er sich nicht mehr dort meldet.
    Die Psychologen waren so lieb und haben mir alle geschrieben. Und viel Kraft und Glück gewünscht.

    Für mich war es der Mann meines Lebens – ja er war es !

    Ich lebe nun ein eigenes Leben und bin finanziell ganz unten angekommen.
    Ob ich jemals noch einmal einen Mann vertrauen kann – ich weiß es nicht
    Die Angst ist zu groß an einen extremen Narzissten zu geraten.
    Natürlich habe ich nach so vielen Monaten viel gelernt und ich verstehe auch , dass die jenige die so etwas nicht kennen- denken man war die naiv.

    Nein , nur sehr sehr verliebt und wurde schrecklich über Jahre manipuliert.

    Ein Narzisst wird definitiv niemals selbst Verantwortung für sich selbst übernehmen.

    Er macht ja nichts falsch.
    In seinen Augen 👀

    Allen lesenden
    Habt mit egal ob Frau oder Mann

    Trennt euch bitte.

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  5. Derzeit bin ich seid knapp 3 Jahren in einer toxischen Beziehung mit ihm hab ich auch ein Kind. Es ist so viel passiert, so viel hab ich zugelassen. Aber auch wurde ich zu jemanden der Sachen gemacht habe, die ich vor diese Beziehung niemals gemacht hätte. Oft stand ich an diesen Punkt mich zu trennen, doch dann wurde mir immer wieder Honig um meinem Mund geschmiert. Ich weiß es ist nicht mehr richtig mit diesen Mann zusammen zu sein, alleine weil auch Familie und Freunde in vielen Sachen involviert sind und es einfach nur noch unangenehm ist zu erzählen dass ich wieder mit diesen Mann wieder zusammen bin. Obwohl es sich nichts ändert. Ich möchte so gerne umziehen nach köln aber die Entfernung ist sehr schwierig, da ich momentan keine Arbeit habe. Ohne Arbeit keine Wohnung in köln. Ich möchte einfach ein neuen Lebensabschnitt anfangen, mich befreien von dem Leid was ich Tag täglich durch mache. Alleine für mein bzw unseren Sohn wäre das beste.

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    • Melissa,
      Ich kann dir 12 Schritte Gruppen für Co-Abhängige empfehlen. Kurz CoDa. Die Teilname ist umsonst.

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